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Sanacorp bekam Lob von den Kleinaktionären

11.12.2000  00:00 Uhr

Sanacorp bekam Lob von den Kleinaktionären

von Erdmuthe Arnold, Frankfurt am Main

Auf besonders großes Interesse stieß bei den Kleinaktionären der Sanacorp Pharmahandel AG, Planegg bei München, die geplante Mehrheitsübernahme der Andreae Noris Zahn AG (Anzag). Dies war in der Generaldebatte zum Geschäftsbericht des Vorstandsvorsitzenden Dr. Jürgen Brink in der Hauptversammlung am 6. Dezember 2000 deutlich vernehmbar. Ansonsten spendeten die Aktionärsvertreter viel Lob für das Geschäftsjahr 1999/2000, so auch bezüglich der hohen Einnahmen durch den Verkauf der Herba-Aktien.

Nach der Bilanzpressekonferenz (PZ 44/00, Seite 78) und der Vertreterversammlung der Sanacorp eG (PZ 48/00, Seite 84) hatten nun endlich die Besitzer der Vorzugsaktien das Wort, ehe die Stammaktionäre bei der Beschlussfassung der zahlreichen Tagesordnungspunkte das alleinige Sagen hatten. Ihr Vertreter gab nach der Verlesung der Beschlüsse durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Jürgen Funke jeweils ein einstimmiges Ja ab.

Die Kleinaktionäre beharrten nicht unbedingt darauf, einen Bonus aus den Herba-Erlösen zu erhalten, obwohl sie sich dies für das beschlossene Rumpfjahr 1. Juli bis 31. Dezember 2000 eigentlich wünschten. Der Aktienkurs könnte so beflügelt werde, so der Vorschlag von Rudolf Henrich von der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre, der sich in der Pharmagroßhandelslandschaft durchaus auskennt und weiß, dass diese Unternehmen äußerst rentabel arbeiten müssen, um Gewinn zu erwirtschaften. In Anspielung auf DocMorris sprach sich Henrich zudem dafür aus, dass "die Gesundheitspolitik unsere Apotheken vor dem Internethandel schützen muss", wenngleich E-Commerce auf der B2B-Ebene (also zwischen Groß- und Einzelhandel) eine große Rolle zu spielen habe.

Rechsanwalt Matthias Schröder von der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertbesitz lobte die "extrem komfortable Stellung der Sanacorp nach dem Verkauf der Herba" und fragte, ob die Herba-Erlöse zur Finanzierung der Anzag-Mehrheitsübernahme eingesetzt werden und ob eine gemeinsame Europastrategie geplant sei. In diese Richtung ging auch die Frage des Aktionärs Hans-Jürgen Reuling aus Kelkheim (ein früherer Hoechst-Mitarbeiter), der dem Vorstand empfahl, eine "Story aus der Anzag-Übernahme zu machen". Überhaupt wünschte er sich nach dem Motto "tu Gutes und berichte darüber" eine bessere Informationspolitik für die Aktionäre.

Wirklich harrsche Kritik kam eigentlich nur vom Aktionär Menzel aus Braunschweig, der in diesem Jahr "für seine Familie" bereits die 202. Hauptversammlung absolvierte! Sein vordergründiger Wunsch war eine noch bessere Betreuung der Aktionäre, so etwa bezüglich deutlicherer Hinweise für die Anreise zum Veranstaltungsort und während der Hauptversammlung. Dies sei dem HV-Boss nicht gelungen.

Brink war in seinem Bericht nur kurz auf den Wunsch der Sanacorp eingegangen, die Optionen auf die ausstehenden Anzag-Aktien auszuüben, um die Beteiligung an dieser Pharmagroßhandlung endlich unternehmerisch nutzen zu können. Dazu steht nach wie vor die Genehmigung vom Bundeskartellamt aus. Brink rechnet allerdings mit der Kartellentscheidung in den nächsten zwei Monaten. Im Verbund mit der Anzag, die als eigenständige Gesellschaft weitergeführt werden solle, würde die Sanacorp in Deutschland eine starke Position mit einem Marktanteil von 30 Prozent haben und diese ausbauen. Durch ein dichtes Netz der Niederlassungen sehe der Vorstand die besten Voraussetzungen, um in allen Einzugsgebieten erster beziehungsweise zweiter Lieferant der Apotheken zu werden, dies gelte vice versa für die Anzag. Beide Pharmagroßhandlungen stellten sich in den Dienst der individuellen deutschen Apotheken und sähen beispielsweise in einem gemeinsamen Transport eine gute Möglichkeit, die Mehrkosten für Benzin, die im vergangenen Geschäftsjahr 4 Millionen DM ausmachten, aufzufangen. Der Kauf von Apothekenketten in Europa sei für die beiden apothekennahen Pharmagroßhandlungen absolut keine Option. Das schlösse die Aktionärsstruktur aus. Dies sei auch der Grund, weshalb die stimmberechtigten Stammaktien den Apothekern vorbehalten bleiben. Top

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