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Sammeln, Verdichten, Weitergeben

05.11.2001  00:00 Uhr
INTERVIEW

Sammeln, Verdichten, Weitergeben

von Thomas Bellartz, Hannover 

Sie agieren im Hintergrund, sorgen dafür, dass Apothekerinnen und Apotheker wissen, wie es ums sie wirtschaftlich steht - die Beraterinnen und Berater der Treuhand Steuerberatungsgesellschaft Hannover GmbH. Der Treuhand Verband, Eigentümerin der Gesellschaft, feierte am Montag in Hannover sein 50-jähriges Bestehen. Im Interview mit der PZ standen der Aufsichtsratsvorsitzende Apotheker Dr. Walter Leetsch und der Sprecher der Geschäftsführung, Dipl.-Vw. Steuerberater Reinhard Garbe, Rede und Antwort.

PZ: Herzlichen Glückwunsch zum runden Geburtstag. Wie geht's der Treuhand? 

Garbe: Danke, sehr gut. Zumal wir eigentlich mehrere Jubiläen feiern können, auch wenn das 50-jährige Bestehen des Verbandes im Vordergrund steht.

PZ: Wie verlief die Entwicklung der Treuhand Hannover seit ihrer Gründung? 

Garbe: Die Entwicklung verlief äußerst dynamisch, besonders in den vergangenen Jahren. Damit sind wir sehr zufrieden. Mittlerweile halten wir einen Marktanteil innerhalb der Branche von 15 Prozent.

PZ: Die Treuhand ist nicht nur innerhalb der Apothekerschaft die größte Steuerberatungsgesellschaft, sondern mit 600 Mitarbeitern ohnehin die Nummer eins. Worauf basiert dieser Erfolg? 

Garbe: Unsere Kernkompetenz ist nun einmal die steuerliche und wirtschaftliche Beratung von Apothekerinnen und Apothekern. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst und geben die Erkenntnisse, die wir durch diese Spezialisierung gewinnen, fortlaufend an unsere Mandanten weiter.

PZ: Wie gefällt dem Aufsichtsrat die Arbeit des Unternehmens? 

Leetsch: Wir sind mehr als zufrieden. Die Entwicklung ist sehr positiv. Aber besonders die Leistungen unserer Mitarbeiter quer durch die Republik und die Arbeit der Geschäftsführung zeugen davon, dass wir auf einem wirklich guten Weg sind.

PZ: Die reine Steuerberatung ist dabei aber nur ein Teil des Erfolges der Treuhand.

Garbe: Das ist richtig. Wir engagieren uns sehr stark in der betriebswirtschaftlichen Beratung. Das ist ein sehr weites und auch komplexes Feld.

PZ: Kann das die Treuhand denn auch beackern? 

Garbe: Natürlich, und zwar sehr gut. Schließlich basiert unsere Arbeit auf der betriebswirtschaftlichen Grundlagenforschung im Apothekenbetrieb. Die daraus resultierenden Erkenntnisse nutzen wir nicht nur bei der Beratung unserer über 3100 Mandanten aus der Apothekerschaft, sondern auch in der Zusammenarbeit mit der ABDA und den Kammern und Verbänden, denen wir unsere Erkenntnisse zur Verfügung stellen.

PZ: Ist Grundlagenforschung denn das Kerngeschäft einer Steuerberatungsgesellschaft? 

Garbe: Vielleicht ist es außergewöhnlich; aber eben auch sehr gut so. Die Abläufe in einer Apotheke werden intensiv durchleuchtet. Ob es nun die Frage der Öffnungszeiten, die Sortimentspolitik oder viele andere Fragestellungen in der Apotheke sind - unsere Untersuchungen werden mit Zahlen erhärtet und wissenschaftlich erarbeitet. Damit wird das Spektrum ins Betriebswirtschaftliche ausgedehnt.

PZ: Wie hat sich der Beratungsbedarf der Apothekerschaft entwickelt? 

Leetsch: Die Apotheker wollen den Vollsortimenter Treuhand. Deswegen haben wir im Haus als Kooperationspartner auch Rechtsanwälte und einen Notar.

PZ: Das klingt nach einem permanentem Wachstum? 

Garbe: Der Bedarf wächst außerordentlich. Das liegt natürlich an der Gesundheitspolitik, aber auch an der Steuer- und Wirtschaftspolitik sowie an der Konkurrenzsituation.

PZ: Ein schwieriges Geschäft? 

Leetsch: Wir haben ein Programm, dass für jeden einzelnen Mandanten die Betroffenheitsfrage stellt, also die aktuellen gesetzlichen Änderungen aufnimmt und auswertet.

PZ: Gibt es ein Leitmotiv, das die Tätigkeit der Treuhand-Mitarbeiter bestimmt? 

Garbe: Natürlich gibt es eine grundsätzliche Philosophie, die für den Erfolg der Treuhand verantwortlich ist. Wir sprechen vom Sammeln, Verdichten und Weitergeben von Informationen - und dies ohne irgendwelche eigenen politischen Interessen. Wir stellen die gewonnenen Informationen sozusagen entschlüsselt zur Verfügung - dies ist dann auch zum Nutzen all derjenigen innerhalb der Apothekerschaft, die nicht Treuhand-Mandant sind.

PZ: Aber die Bindung zwischen Treuhand und Apothekern beginnt nicht erst bei den Zahlen, Daten und Fakten? 

Leetsch: Nein. Unsere Mitarbeiter geben schon den zukünftigen Apothekerinnen und Apothekern beispielweise im dritten Prüfungsabschnitt wertvolle Anleitungen - im Fach Betriebswirtschaft. Aber auch durch die Publikationen im Govi-Verlag sorgen wir dafür, dass gute Lösungsmodelle für komplexe Fragestelungen eine breite Anwendung finden. Garbe: Wir legen Wert darauf, dass unsere Berater mindestens einmal jährlich bei den Mandanten in der Apotheke sind. Daraus ergibt sich eine sehr spezifische Beratung und ein ständiger Kontakt.

PZ: Die Wende war auch für die Treuhand von großer Bedeutung. 

Garbe: Wir haben damals ganz praktisch bei der Privatisierung geholfen, haben uns sehr engagiert eingebracht. Daraus resultiert nicht nur eine enorm enge Beziehung zu unserer Mandantschaft in den neuen Ländern, sondern auch die im Vergleich zum Westen sehr viel höhere Dichte der Niederlassungen.

PZ: Wie sieht die Zukunft der Treuhand aus? 

Garbe: Wir orientieren uns weiter an den Bedürfnissen der Apothekerinnen und Apotheker. Da unterscheidet sich die Zukunft nicht von Gegenwart oder Vergangenheit. Top

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