Brundtland attackiert Tabakindustrie |
14.10.2002 00:00 Uhr |
dpa Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Gro Harlem Brundtland, hat der Tabakindustrie Einmischung in die Gesundheitspolitik einzelner Staaten vorgeworfen. Zu Beginn der fünften Verhandlungsrunde für eine Antitabak-Konvention der Vereinten Nationen lehnte sie am Dienstag in Genf zudem einen Verhaltenscodex der Industrie für die Werbung ab.
Die
internen Dokumente der Tabakindustrie zeigten, dass solche Programme zum
Ziel hätten, Einfluss auf die Regierungen zu gewinnen und deren
Gesundheitspolitik zu verzerren, sagte Brundtland. Sie kritisierte, dass die
Tabakindustrie sich selbst als „Teil der Lösung“ darstelle, indem sie in
mehr als 150 Ländern Nichtraucher-Kampagnen für Jugendliche durchführe.
Kampagnen, die das Rauchen als „etwas für Erwachsene“ darstellten, würden
aber Jugendliche nicht vom Rauchen abhalten, sagte sie. Nach Angaben der
Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit 4,9 Millionen Menschen pro Jahr
durch das Rauchen.
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