Wirtschaft & Handel
Roha Arzneimittel bekennt sich
zur Apotheke
Firmenportrait
Heilpflanzen für die Gesundheit
der Menschen einzusetzen und der Bevölkerung sichere und
erfolgreiche Möglichkeiten zur Selbstbehandlung
anzubieten: Das sind zwei Ziele, denen sich das bremische
Familienunternehmen Roha Arzneimittel GmbH seit über 80
Jahren verpflichtet fühlt.
Am 1. Dezember 1919 ließen Paul Berghöfer und Walter
Bühler die heutige Roha Arzneimittel GmbH ins
Wuppertaler Handelsregister eintragen. Zunächst
vertrieben sie nur ein einziges Präparat, das bis vor
kurzem noch hergestellte Hühneraugen-Alldahin. Rund zehn
Jahre später begann die Produktion des Abführmittels
Bekunis, das durch verschiedene Verordnungen zwar seine
Zusammensetzung, aber nicht sein Äußeres änderte. Von
Beginn an war auf der Packung eine lächelnde, Senna
pflückende Inderin zu sehen. In den dreißiger Jahren
folgte das erste Magenmittel unter dem Namen Roba-Salz.
Da es häufig mit Präparaten des Konkurrenten Tobapharm
verwechselt wurde, wurde es in Roha-Salz umbenannt. Das
Magensalz avancierte zum Verkaufsschlager und wurde
schließlich zum Namensgeber für die ganze Firma.
Das Wachstum von Roha wurde 1939 durch den Zweiten
Weltkrieg abrupt gestoppt. Der Rohdrogenimport kam zum
Erliegen, die Firmengebäude wurden zerbombt. Ein
Zweigbetrieb in Westpreußen ging völlig verloren. Doch
schon bald nach dem Kriegsende konnte die Produktion
wieder aufgenommen werden. Die Bekunis-Produktpalette
wurde um Dragees und Instant-Tee erweitert. Bald darauf
exportierte die Firma ihre Produkte ins europäische
Ausland und nach Übersee. Heute werden Roha-Arzneimittel
in 65 Ländern verkauft. Die wichtigsten Exportmärkte
sind Spanien und Portugal, Schweiz und Österreich sowie
Südamerika und Südostasien.
PZ-Artikel von Susanne Poth, Bremen
© 1996 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de