Pharmazeutische Zeitung online

Kostenrechner an der Zapfsäule

31.07.2000  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel Govi-Verlag BENZINPREISE

Kostenrechner an der Zapfsäule

von Thomas Bellartz, Frankfurt am Main

Die drastisch gestiegenen Benzinpreise der vergangenen Monate rufen Kostenrechner und Controller auf den Plan. Die einzelne Apotheke ist in ihren Kosten ebenso betroffen wie der pharmazeutische Großhandel.

Benzinpreise über 2,00 DM sind längst keine Seltenheit mehr, trotz der leichten Preisrückgange in den vergangenen Tagen. Die Bilanz im direkten Vergleich mit der Preisentwicklung in den Vorjahren fällt nicht positiv aus. Die Ökosteuer macht zwar nur einen vergleichsweise geringen Anteil am Literpreis aus, schlägt aber in der Erhöhung kräftig zu Buche. Die über Monate hinweg extrem gestiegenen Rohölpreise werden mittlerweile von den Mineralölkonzernen an den Verbraucher weitergegeben. Das Resultat lässt sich den Preistafeln an den Tankstellen entnehmen. Die unverändert hohe Steuerlast, die immerhin rund drei Viertel des Gesamtpreises ausmacht, macht indes deutlich, dass die Konzerne als Lieferanten nicht der richtige Adresse für Kritik sind.

Beim Pharmazeutischen Großhandel waren die Auswirkungen deutlich spürbar, wie Nachfragen der PZ-Redaktion ergaben. Der Vertrieb funktioniert schließlich nur dank eines dichten Netzes von Kurierfahrzeugen. Die Unternehmen verwalten längst nicht mehr eigene Fuhrparks, sondern betreiben meist gezieltes Outsourcing. In der Regel sind es kleinere Spediteure, die festgelegte Touren für den Großhandel fahren. Auf die mit den Apotheken vereinbarten Rabatte würden sich diese Veränderungen indes zunächst nicht auswirken.

Klaus Zirkel, Vorstand Technik bei der Noweda eG, berichtet von einem Kostenanstieg bei den Spediteuren um durchschnittlich 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Um denjenigen Auftragnehmern zu helfen, die mit der neuen Kostensituation nicht klar kommen, habe man "einen zeitlich befristeten Ausgleich vereinbart". Aber prinzipiell seien die Leute selbst für ihr Unternehmen verantwortlich.

Nach Ansicht von Lothar Kämmerling, Assistent der Geschäftsführung der Großhandlung Otto Geilenkirchen, Aachen, ist wegen der undurchsichtigen Situation am Kraftstoffmarkt eine wirkliche Kalkulation nur schwer möglich. Ob beim Kauf neuer Fahrzeuge oder bei der Routenplanung: "Wir schauen uns natürlich nach der wirtschaftlich sinnvollsten Lösung um. Aber zu dieser Form des Vertriebsweges gibt es keine Alternative." Vor zwei Jahren habe man an einem Europa weiten Versuch mit Elektrofahrzeugen teilgenommen. Doch bei aller Zufriedenheit bestand das Problem, "dass die Fahrzeuge nicht in Serie gingen".

Die Gehe AG beauftragt ausschließlich Spediteure. Für das Stuttgarter Unternehmen stellte Pressesprecher Michael Brinkert klar: "Wir haben Vertragspartner. Die Zielkalkulation ist deren Problem."

Doch nicht nur beim Großhandel beschäftigt man sich mit den steigenden Benzinpreisen. Auch Apotheken sind direkt betroffen. Schließlich bieten viele Apotheken, insbesondere in kleinstädtischen und ländlichen Regionen, einen Bringservice für Patienten an, die nicht in der Lage sind, selber in die Apotheke zu kommen. Diese Apotheken eigenen Fahrzeuge bringen es auf 40.000 bis 50.000 Kilometer jährlich; einige auf deutlich mehr.

Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von acht Litern Benzin pro 100 Kilometer Fahrleistung und einer Fahrleistung von jährlich 40.000 Kilometern ergibt sich je 0,10 DM Bruttopreis-Steigerung ein Erhöhung der Kosten um 320 DM pro Jahr und Fahrzeug. Betroffen sind Apotheker aber nicht nur als Unternehmer, sondern auch privat.

Viele Unternehmen suchen schon jetzt nach Möglichkeiten, den Kraftstoffverbrauch deutlich zu reduzieren. Das drei-Liter-Auto wird für einige zur echten Alternative.

Die Statistiken verschiedener Institute machen deutlich, wie schnell die Benzinpreise angezogen haben. So kostete Normalbenzin im Januar letzten Jahres durchschnittlich schlappe 1,46 DM; vor wenigen Tagen musste mancherorts deutlich über 2,00 DM bezahlt werden. Glaubt man den Wirtschaftswissenschaftlern, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Top

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