ARZ Haan festigt Position |
09.07.2001 00:00 Uhr |
Im Geschäftsjahr 2000 hat die ARZ Haan AG ihre Position als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum im Gesundheitswesen weiter festigen können. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Märkte, in der die AG engagiert ist, sich entscheidend verändern, wie Vorstand Siegfried Pahl in der vierten Ordentlichen Hauptversammlung am 7. Juli in Düsseldorf herausstellte. Dies mache die Erschließung neuer Geschäftsfelder notwendig.
2000 war ein schweres aber wichtiges Jahr, wie Pahl betonte, zumal die Rezeptabrechnung der Apotheken in Nordrhein-Westfalen einem zunehmenden Wettbewerb unterliegt und auf dem Gebiet der Warenwirtschaft ein Verdrängungswettbewerb herrscht. In beiden Bereichen habe sich der Konzern jedoch behaupten können.
Das Spektrum der ARZ Haan und ihrer Tochterunternehmen - Pharma Daig & Lauer, Rechenzentrum Hünxe Norbert Staude, ARZ Apothekenrechenzentrum Brandenburg (ARB) und neuerdings Kress Meinberg - umfasst inzwischen auch die Rezeptabrechnung für zahlreiche andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen. Zu nennen sind hier Pflegedienste, Rettungsdienste, Krankentransportunternehmen, Physiotherapeuten, Krankengymnasten, Masseure, Logopäden, Ergotherapeuten und Sanitätshäuser. Die Apotheken-EDV, die über die gemeinsame Vertriebs- und Service-Organisation Lauer-Fischer angeboten wird, ist ebenso wichtig wie der Apothekenbedarf und der Web-Service, der in das Dienstleistungsangebot integriert wurde.
Von den 153,7 Millionen DM Gesamtumsatz im Jahr 2000 entfielen 98,9 Millionen auf die Warenwirtschaft, 27,6 Millionen DM auf die Rezeptabrechnung mit Apotheken, 24,8 Millionen DM auf die Rezeptabrechnung für sonstige Leistungserbringer und 2,4 Millionen DM auf die sonstigen Dienstleistungen. Als "sehr gut" bewertete Pahl die Abrechnung für andere Leistungserbringer auch auf Grund des Zugangs von 175 Neukunden.
Vorne dabei
Nach wie vor gehört ARZ Haan zu den Marktführern in der Warenbewirtschaftung. Dank des neuen Win-Apo konnten 133 Kunden hinzu gewonnen werden. Viel versprechend ist für Vorstand und Aufsichtsrat auch die Erweiterung des Marktsegments Apothekenbedarf nach der Übernahme der Essener Firma Kress+Meinberg zu Beginn dieses Jahres. Mit pharmazeutischen Bedarfsartikeln, OTC-Produkten, Apothekendrucksachen und apothekenbezogenen Werbemitteln tätigt sie einen Jahresumsatz von 25 Millionen DM.
Insgesamt beschäftigt der Konzern ARZ Haan jetzt mehr als 1000 Menschen. An sie und die Geschäftsleitung richtet sich Pahls Appell, "zusammenwachsen, um zusammen zu wachsen" Diese Devise galt nicht nur im Geschäftsjahr 2000, in dem als wichtigste Aufgabe die interne Integration der Einzelunternehmen in den Konzern vorangetrieben wurde, sondern sie gilt gleichermaßen für das laufende Geschäftsjahr. Angesagt sind darüber hinaus als "wichtige Ziele" eine Kostenoptimierung, die Stärkung von Geschäftsfeldern und die Nutzung von Synergien.
Unter Sitzungsleitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Günther Bartels hatten die Stammaktionäre - das sind die Apothekerverbände und -kammern Nordrhein und Westfalen-Lippe sowie die Deutsche Apotheker- und Ärztebank - zahlreiche Beschlüsse zu fassen. Sie fielen alle einstimmig aus, beginnend mit der Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns des Geschäftsjahrs 2000, der sich auf 295.829,73 DM beläuft. Ausgeschüttet wird eine Dividende von 10 Prozent pro Vorzugsaktie bei einem dividendenberechtigten Grundkapital von 2.240.640 DM. Die 600 Vorzugsaktionäre erhalten je 5 DM-Aktie 0,50 DM (zuzüglich Körperschaftssteuer 0,21 DM). 71 765,73 DM gehen auf neue Rechnung. Die Vorzugsaktionäre können sich übrigens auch über eine Kurssteigerung freuen: Der der Aktienwert kletterte um 10 Prozent auf 23,67 DM.
Unternehmensgegenstand erweitert
Einstimmig wurden Vorstand und Aufsichtsrat entlastet und eine "Erweiterung des Unternehmensgegenstandes" beschlossen. Gegenstand ist danach: "Die umfassende wirtschaftliche Beratung und Erbringung sonstiger Dienstleistungen für insbesondere im Gesundheitswesen tätige Unternehmen und Organisationen; der Handel mit sowie der Vertrieb von Hard- und Software und anderer Einrichtungsgüter; der Handel mit Gegenständen des Apothekenbedarfs und des Bedarfs anderer Unternehmen; die Erfassung und Verarbeitung von Daten." Darüber hinaus darf die "Gesellschaft alle Geschäfte eingehen, die geeignet sind den Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar zu fördern..." und sie darf Zweigniederlassungen errichten.
Im Zusammenhang mit der Umstellung auf den Euro erfolgt auch eine Kapitalerhöhung auf 4.972.352 Euro. Die Einzelaktie beläuft sich auf 2,75 Euro.
Beschlossen wurde des weiteren, die Satzung komplett neu zu fassen. Dies geschieht vor allem wegen der Ergänzung des Unternehmensgegenstandes und der Öffnung der AG für apothekenfremde Aktionäre. Hier ist insbesondere an eine Beteiligung der Mitarbeiter gedacht.
In den weiteren Beschlüssen ging es um den Rückerwerb eigener Aktien, die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder und um die Wahl eines neuen Aufsichtsratsmitglieds, da Peter Weidinger zum 30. Juni sein Amt niedergelegt hat. An seine Stelle wurde Apotheker Georg Kuchler, Duisburg, in den Aufsichtsrat gewählt.
© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de