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Weleda wächst mit Körperpflege

28.06.1999  00:00 Uhr

-Wirtschaft & HandelGovi-Verlag

Weleda wächst mit Körperpflege

dpa-Artikel

Der Schweizer Kosmetik- und Arzneimittelproduzent Weleda ist 1998 mit Körperpflegeprodukten gewachsen, hat aber schlechter verdient. Die Weleda Gruppe, Arlesheim/Schweiz, steigerte den Umsatz um 6,1 Prozent auf 170 Millionen Franken. Der Gewinn ging dagegen wegen vermehrter Investitionen um 14 Prozent auf 4,59 Millionen Franken zurück.

1999 will der anthroposophische Heilmittelhersteller den Gruppenumsatz um 4 bis 5 Prozent nach oben schrauben. Das Ergebnis werde wegen Rückgängen im Arzneimittelbereich leicht sinken, erklärte Geschäftsleitungsmitglied Rudolf Frisch, am 24. Juni in Stuttgart bei der Vorlage der Bilanz.

Der Schweizer Konzern mit deutscher Niederlassung in Schwäbisch Gmünd hält 17 Mehrheitsbeteiligungen in Europa, Nord-, Südamerika sowie Neuseeland und ist weltweit in 40 Ländern aktiv. Weleda Deutschland soll 60 Prozent zum Geschäft und 75 Prozent zum Ergebnis der Gruppe beitragen. Die Niederlassung konnte den Umsatz um 6,5 Prozent auf 132 Millionen DM ausbauen. Der Überschuß ging durch Investitionen in Um- und Ausbauten in Schwäbisch Gmünd um 26,5 Prozent auf 4,94 Millionen DM zurück. Den stärksten Zuwachs verbuchten hier mit 7 Prozent die Körperpflegemittel. Arzneimittel zur Selbstmedikation legten um 5 Prozent zu, die restlichen Arzneimittel verloren dagegen wie in den Vorjahren an Umsatz. In Deutschland rechnet Frisch für dieses Jahr mit einem geringeren Umsatzwachstum (plus 3 Prozent), das Ergebnis könne nicht ganz gehalten werden. Dennoch sollen am deutschen Standort weitere Mitarbeiter eingestellt werden, 1998 wuchs ihre Zahl auf 500.

International gesehen will Weleda das Personal aber leicht abbauen nach einem Zuwachs um 60 auf 1074 Mitarbeiter im Jahr 1998. Hoffungen setzt die Gruppe weiterhin auf das Mistelpräparat Iscador für die Krebstherapie. 1999 soll das Präparat 25 Millionen DM zum Umsatz beitragen. Der Absatz sei in den vergangenen Jahren allerdings wegen zurückhaltender Verschreibungen der Ärzte zurückgegangen. Der Ursprung der Weleda (Mitbegründer ist Dr. Rudolf Steiner) liegt in den 20iger Jahren. Damals eröffneten zwei anthroposophische Kliniken in Stuttgart und Arlesheim in den früheren Chemischen Fabriken Schwäbisch Gmünd Labore zur Herstellung eigener Arzneimittel. Heute ist das Unternehmen im Besitz der schweizerischen anthroposophischen Gesellschaft Goetheanum und von Einzelaktionären.

Deutscher Standort bekommt mehr Gewicht

Wie der vwd-Pressedienst ergänzend zu dem vorstehenden Bericht mitteilt, sollen im Zuge einer Neuordnung in Europa auf den deutschen Betrieb weitere Aufgaben zukommen: Die Körperpflegepräparate sollen für die gesamte Gruppe nur noch in Schwäbisch Gmünd beziehungsweise Arlesheim hergestellt werden. 1998 wurde in Schwäbisch Gmünd mit einem 16-Millionen-DM-Verwaltungsneubau begonnen, der im kommenden Herbst fertiggestellt sein soll. Hierzu wurde mit der GLS Gemeinschaftsbank in Bochum ein gemeinsamer Fonds über 10 Millionen DM aufgelegt, der nach wenigen Wochen vollständig gezeichnet war (die PZ berichtete). Insgesamt hat der Standort Schwäbisch Gmünd 1998 die Sachanlageinvestitionen auf 16,9 (5,5) Millionen DM aufgestockt. Der Cash-flow verminderte sich auf 10,2 (11,3) Millionen DM. Die Eigenkapitalquote ging auf 28 (43) Prozent zurück. Top

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