Pharmazeutische Zeitung online

Ertrag in weiter Ferne

11.06.2001  00:00 Uhr

ZENTARIS

Ertrag in weiter Ferne

von Thomas Bellartz, Frankfurt am Main

Die Pipeline gut gefüllt, die Vorfinanzierung stimmig und dann noch schuldenfrei zum Börsengang in den Neuen Markt der Frankfurter Wertpapierbörse: Das "integrierte Biotechunternehmen" Zentaris AG, Frankfurt am Main, wird am 18. Juni 2001 erstmals am Börsentableau notiert. Die bis 15. Juni laufende Zeichnungsfrist steht möglicherweise für einen Umkehrschwung am zuletzt gebeutelten Neuen Markt.

Zentaris ist eine Ausgründung der Frankfurter Degussa AG, die bislang rund 100 Millionen DM in das Unternehmen investierte. In der Zentaris AG hatte die Degussa-Gruppe seit Januar 2001 ihre Aktivitäten in den Segmenten Biopharmazeutika, inhalative Technologien und Gentherapie mit Schwerpunkt Tumorbehandlung gebündelt. Das integrierte Konzept des Biotech-Unternehmens sieht auch eine eigene Drug Discovery vor.

Forschungsschwerpunkt ist nach Angaben des Unternehmens die Entwicklung von Inhibitoren körpereigener Wachstumsfaktoren zur Therapie gut- und bösartiger Tumore. Mit der inhalativen Delivery-Technologie (Novolizer) werden bereits jetzt Umsatzerlöse im Indikationsgebiet Asthma erzielt.

Auch wenn sich Zentaris daher mit Blick auf die bereits getätigten Investitionen als schuldenfrei bezeichnet, behält die Mutter immerhin ein Aktienpaket, das rund 30 Prozent des Gesamtvolumens umfasst. Bei einer Bookbuildingspanne von 11 bis 14 Euro und einer angestrebten Marktkapitalisierung von rund 250 Millionen Euro verfügt die Degussa damit nicht nur über viel Einfluss, sondern erhält - sofern der Börsengang positiv verläuft - die getätigten Investitionen durchaus zurück. Allerdings hat der Großaktionär eine Wartefrist zum Aktienverkauf von mindestens zwölf Monaten einzuhalten.

Insgesamt werden 10,925 Millionen Zentaris-Aktien angeboten. Davon stammen bis zu 6 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung, 3,5 Millionen Aktien werden von der Degussa bereit gestellt, eine dem Konsortialführer Dresdner Bank eingeräumte Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) von bis zu 1,425 Millionen Aktien kommt hinzu.

Positive Prognosen

Analysten hatten das Unternehmen im Vorfeld durchaus positiv bewertet. Rund 16 Euro seien ein angemessener Aktienwert für Zentaris. Dessen Vorstandsvorsitzender Professor Dr. Dr. Jürgen Engel verkündete bei einer Pressekonferenz in Frankfurt, man habe eine der größten Biotech-Pipelines in Europa. Insgesamt zehn Wirkstoffe befinden sich in der klinischen Prüfung.

Eine strategische Partnerschaft ist Zentaris bereits mit dem renditestarken amerikanischen Biotech-Unternehmen Genzyme eingegangen, das sich für maximal 16,2 Millionen Euro (5 Prozent des Aktienvolumens) an Zentaris beteiligt.

Die Analysten reagierten vor der Erstnotierung zurückhaltend auf die Informationen rund um Zentaris. Schließlich hat das Unternehmen mit seinen rund 160 Mitarbeitern im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von nur 2,5 Millionen Euro einen um den Faktor zehn höheren Verlust verzeichnet. In diesem Jahr will Zentaris 14,7 Millionen Euro, 2002 dann 36,8 Millionen Euro umsetzen. Trotzdem werde man weiterhin Verluste von jeweils über 20 Millionen Euro schreiben. Der Break-Even wird erst für den Zeitraum 2004/2005 erwartet. Erst dann werden Präparate aus der Biotech-Pipeline Markterfolge erzielen können.

Top

© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa