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Expopharm 2004 in München im Trend

31.05.2004  00:00 Uhr
Interview

Expopharm 2004 in München im Trend

von Thomas Bellartz, Berlin

In Köln waren die Veranstalter der Expopharm vom großen Besucheransturm überrascht. Die Veränderungen für die Apotheken haben deren Informationsbedürfnis drastisch erhöht. Die PZ sprach mit dem Geschäftsführer der Werbe- und Vertriebsgesellschaft Deutscher Apotheker mbH, Gregor Ulrich, darüber, wie sich die Veränderungen auf der Expopharm abbilden.

PZ: Die vergangene Expopharm in Köln war sehr erfolgreich. Woran hat das gelegen?

Ulrich: Der Druck auf die Apotheken ist durch die Reforminitiativen der rotgrünen Koalition immer größer geworden. Das hat zu einem wachsenden Informationsbedürfnis in der Apothekerschaft geführt. Und diesem Bedürfnis wird die Expopharm natürlich gerecht.

PZ: Für wen ist die Expopharm interessant?

Ulrich: Zunächst natürlich für die Apotheken und deren Mitarbeiter. Aber die Expopharm ist ein Branchentreff, also auf für Hersteller, Großhandel und Dienstleister eine wichtige Kommunikationsplattform. Es ist zum Beispiel immer wieder interessant zu sehen, wie Industrievertreter aus Niedriglohnländern versuchen, ihre Standortvorteile bei entsprechenden Adressaten auf der Expopharm darzustellen. Hinzu kommt ein weiterhin steigender Besuch ausländischer Gäste, die sich für die Entwicklungen in Deutschland interessieren und Kontakte knüpfen wollen.

PZ: Sie planen für die Expopharm in München einen OTC-Kongress. Was erwartet die Besucher?

Ulrich: Das Thema Selbstmedikation war noch nie so aktuell und wichtig für die Apothekerschaft, wie nach Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes. Wir wissen, dass einige Hersteller im OTC-Bereich über neue Vermarktungskonzepte bis hin zu neuen Kundenbindungskonzepten nachdenken. Wir gehen davon aus, dass aus dieser Richtung einige Neuigkeiten auf der Expopharm zu sehen sein werden.

Wir wollen uns dem Thema nicht verschließen. Im Gegenteil: Wir wollen es für Marktentwicklungen fördern, indem wir versuchen, die Apothekerschaft weiter zu sensibilisieren. Deshalb haben wir den Kongress zusammen mit dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller und dem Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie konzipiert.

Um die Nähe zur Zielgruppe stärker herauszustellen und die Wege für Teilnehmer kurz zu halten, haben wir diesen Kongress in die Messehallen integriert. So kann der Teilnehmer Theorie und Praxis hervorragend auf sich einwirken lassen.

PZ: Wie bildet sich das Thema OTC in den bisherigen Buchungen von Ausstellern ab?

Ulrich: Zunächst muss man feststellen, dass die gesamte Branche in den vergangenen Monaten sehr abwartend auf die neue Situation im Markt reagiert hat. Die Investitionsfreude ist besonders bei denen zurückhaltend, die von gesetzlichen Änderungen betroffen waren. Dazu zählen sowohl Hersteller, als auch Dienstleister. Wir stellen allerdings neuerdings im OTC-Bereich eine Aufbruchstimmung fest. Wir gehen davon aus, dass nicht nur die Aussteller, sondern auch viele unserer Besucher auf das Thema Selbstmedikation setzen und in diesem Bereich investieren wollen.

PZ: Die Expopharm in Köln war durch einen Besucherrekord gekennzeichnet. München gilt als Top-Standort für die Messe. Erwarten Sie weitere Rekorde?

Ulrich: Für eine seriöse Einschätzung ist es noch zu früh. Aber es hat sich durchgesetzt, dass eine Fachmesse wie die Expopharm nicht nur über Neuigkeiten auf dem Markt informiert, sondern in diversen Apothekenbereichen gebündelt Informationsmöglichkeiten bietet. Auch im Hinblick auf die Kostenstruktur einer Apotheke. Die Expopharm ist die richtige Veranstaltung, um sich einen weitreichenden Überblick zu verschaffen.

PZ: Wie ist das Interesse auf Ausstellerseite?

Ulrich: Wir sind nicht unzufrieden. Natürlich freuen wir uns über jeden weiteren Aussteller, der sich für die Expopharm in München entscheidet. Wir sind grundsätzlich optimistisch, dass sich die vielerorts vorhandene Zurückhaltung der Firmen nicht in der Expopharm widerspiegelt. So haben sich beispielsweise alle großen Generikahersteller angemeldet. Das ist sogar für die Expopharm ein Novum.

PZ: Ist es ein Vorteil, dass die Messe am letzten Oktoberfest-Wochenende stattfindet?

Ulrich: Das ist ein echter Standortvorteil für die Expopharm. Abgesehen von dem großen Münchener Einzugsgebiet und der guten Erreichbarkeit der Stadt und des Messegeländes, ist das Oktoberfest ein geborenes Incentive für Aussteller und Besucher, das ansonsten kein Messeplatz der Welt bieten kann. Top

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