Pharmazeutische Zeitung online

Lage der Pharmabranche verbessert

17.05.1999  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel Govi-Verlag

Lage der Pharmabranche verbessert

von Dieter Schütz, Mayschoß

Der deutsche Arzneimittelmarkt hatte im vergangenen Jahr nach Angaben des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ein Umsatzplus von 5,3 Prozent zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr stellt sich die wirtschaftliche Lage der Pharmabranche damit deutlich besser dar. 1997 lag der Zuwachs lediglich bei 1,5 Prozent.

Nach Berechnungen des Instituts für Medizinische Statistik belief sich der Arzneimittelumsatz auf dem Apotheken- und Krankenhausmarkt 1998 auf insgesamt 31,9 Milliarden DM. Zwar ging er im Krankenhaus um knapp 0,6 Prozent zurück. Doch legte der Apothekenmarkt deutlich zu: In den neuen Bundesländern war eine Steigerung von 3,3 Prozent und in den alten Ländern sogar von 6,8 Prozent zu verzeichnen. Das Umsatzvolumen betrug 27,2 Milliarden DM und lag damit um 6,2 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Michael Thiede wies bei einer BPI-Veranstaltung in Mayschoß allerdings darauf hin, daß die Zahl der verkauften Packungen um 1,4 Prozent auf 1,59 Milliarden sank. "Damit gingen etwa 20 Millionen Packungen weniger über die Verkaufstheken der Apotheken als im Jahr zuvor", sagte er.

Den größten Anteil am Apothekenmarkt nehmen weiterhin Medikamente gegen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems ein. Ihr Umsatz machte mit knapp 6,6 Milliarden DM fast ein Viertel des gesamten Volumens aus. Den größten Zuwachs - insgesamt 18,8 Prozent - erzielten jedoch Arzneimittel des Blutes und der blutbildenden Organe.

Zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung wurden etwa 886,4 Millionen Packungen mit einem Umsatzvolumen von 20,9 Milliarden DM (plus 8,2 Prozent) verordnet. Mit 4,4 Prozent liegt der Anstieg im Osten dabei deutlich unter dem Plus von 9,3 Prozent im Westen.

Die Apothekenabgabepreise sind 1998 nach dem GKV-Preisindex des Wissenschaftlichen Instituts der AOK leicht um 0,4 Prozent gestiegen. Thiede führt dies auf zwei völlig entgegengesetzte Entwicklungen zurück. So sind die Preise auf dem nicht festbetragsgeregelten Markt um 2,7 Prozent gestiegen, während sie bei Festbetrags-Arzneimitteln um 1,6 Prozent zurückgingen.

Der Wert der vom Statistischen Bundesamt erfaßten pharmazeutischen Produktion lag 1998 nach vorläufigen Berechnungen mit rund 34,8 Milliarden DM um 1,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Pharmaindustrie ging 1998 um etwa 1,2 Prozent auf 113.905 Personen zurück. "Damit hat sich der Rückgang allerdings leicht abgeschwächt", erklärte Thiede. 1997 war das Beschäftigungsniveau um rund 4,5 Prozent gesunken. Etwa 35 Prozent der Arbeitsplätze entfallen auf kleine und mittelständische Unternehmen.

Für das erste Quartal 1999 weist der GKV-Preisindex ein durchschnittliches Wachstum von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf. Wie sich die Konjunktur der Arzneimittelindustrie 1999 entwickeln wird, hängt nach Ansicht Thiedes auch von politischen Faktoren wie der Gesundheitsreform 2000 ab.

Grippewelle trieb Ausgaben in die Höhe

Nach Einschätzung des BPI kann von den zweistelligen Wachstumsraten bei den Arzneimittelausgaben der GKV in den ersten zwei Monaten dieses Jahres nicht auf einen allgemeinen Trend geschlossen werden. Zu einem bedeutenden Teil seien die Steigerungen auf eine Grippewelle zurückzuführen, die sich vor allem in Norddeutschland auf den Absatz von Medikamenten ausgewirkt habe, sagte der BPI-Vorsitzende Professor Dr. Hans Rüdiger Vogel.

Die Statistik der Ortskrankenkassen weist einen Krankenstand der Pflichtmitglieder Anfang Februar auf, der im Westen knapp 22 Prozent und im Osten knapp 19 Prozent über dem Vorjahresniveau lag. Der BPI verweist allerdings auch auf die "enormen Zuwächse" bei den Innovationen und hochpreisigen Arzneimittelgruppen. Dort seien teilweise Zuwachsraten von 50 Prozent zu beobachten. Top

© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa