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Boehringer Ingelheim bleibt unabhängig

30.04.2001  00:00 Uhr

Boehringer Ingelheim bleibt unabhängig

von Erdmuthe Arnold, Ingelheim

Deutliche Umsatz- und Ergebnissteigerungen im Geschäftsjahr 2000 präsentierte der Vorstand von Boehringer Ingelheim auf der Bilanzpressekonferenz am 25. April 2001. Firmenstrategie ist, das Wachstum im laufenden und in den nächsten fünf Jahren dank verschiedener Blockbuster-Präparate fortzusetzen. Abgelegt wurde ein klares Bekenntnis zum Standort Ingelheim und zur weiteren Unabhängigkeit.

Rundherum zufrieden gab sich der Sprecher der Unternehmensleitung, Professor Dr. Rolf Krebs, der dieses Amt von dem in den Gesellschafterausschuss gewechselten Dr. Heribert Johann übernommen hat. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um 22 Prozent auf 800 Millionen Euro und das Ergebnis nach Steuern um 18 Prozent auf 379 Millionen Euro. Heraus zu rechnen ist bei den Steigerungen jeweils eine Währungskomponente von 50 Prozent. Aber auch so sind die Zuwächse für Krebs ordentlich.

95 Prozent des Umsatzes entfielen auf den Bereich Humanpharma, der sich wiederum in drei Segmente gliedert: Praxis/Hospital mit einem Erlös-Anteil von 77 Prozent, Selbstmedikation mit 10 Prozent und Industriekundengeschäft mit 8 Prozent. Fünf 5 Prozent erwirtschaftete der zweite Kernbereich Tiergesundheit.

Die zehn umsatzstärksten Präparate im Praxis/Hospitalgeschäft waren in Millionen Euro: Atrovent (653), Combivent (456), Flomax (423), Mucosolvan (358) Alesion (344), Viramune (305), Catapresan (229), Mobec (226), Buscopan (194) und Bisolvon (150). Die größten Steigerungen verzeichneten in Prozent die Präparate Flomax (98), Combivent (60), Mucosolvan (49), Mobec (44,6) und Viramune (35,4).

Um 11 Prozent auf 642 Millionen Euro wurde der Umsatz im Segment Selbstmedikation gesteigert. Auf deutschen und mexikanischen Markt war das Unternehmen laut Krebs "sehr erfolgreich". Dagegen gestaltete sich das Geschäft in den USA, dem ansonsten mit 32,7 Prozent stärksten Boehringer-Markt, höchst problematisch. Der Umsatz mit Phytopharmaka lag dort - konjunkturell bedingt - um 40 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Gut entwickelt hat sich das Segment Auftragsfertigung Pharma mit einem Umsatzplus von 25 Prozent auf 468 Millionen Euro. Bei der biotechnologischen Produktion war gar ein plus von 52 Prozent auf 190 Millionen zu verzeichnen. Krebs führt dies auf die steigende Nachfrage der Industriekunden und das verbesserte Herstellverfahren zurück. Mit der Chemikalien-Auftragsfertigung wurden 183 Millionen Euro (plus 9 Prozent) umgesetzt.

Nur knapp 10 Prozent des Gesamtumsatzes steuerte Deutschland bei. Trotzdem wird vor allem an diesem Standort investiert. Derzeit entsteht in Biberach eine große Anlage zur Herstellung von Biopharmazeutika. Sie soll 2003 in Betrieb gehen. Gebaut werden auch Anlagen für Forschung und Entwicklung. Weiteres Wachstum verspricht sich Krebs durch Lizenzsubstanzen. So wird von dem Pfizer-Atemwegstherapeutikum Spiriva ein hoher Wachstumsschub erwartet. Auf alle Fälle soll aus eigener Kraft und in Unabhängigkeit weiteres gesundes Wachstum erzielt werden.

Engagement in Afrika

"Materiell und mit Rat und Tat" will Boehringer Ingelheim "alle ernst gemeinten Bestrebungen unterstützen, um die Aids-Pandemie zu bekämpfen". Mit diesem Satz reagierte Krebs auf die Auseinandersetzung führender Pharmaunternehmen mit der südafrikanischen Regierung (siehe PZ 17/01, Seite 60). Zugleich kritisierte er die Vorgehensweise der Regierung, die ohne mit den Unternehmen Gespräche zu führen, über eine Gesetzesänderung das internationale Patentabkommen umgehen wollte. Ein Dialog sei erst zehn Tage vor dem 19. April zustande gekommen. Die nun getroffene Vereinbarung, die weltweit geltenden Patentrechte anzuerkennen, begrüßte Krebs. "Sechs Firmen können nicht das Problem Aids mit 34 Millionen Infizierten alleine lösen." Es müsse vielmehr von allen Seiten ernsthaft angegangen werden. Top

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