Pharmazeutische Zeitung online

600 Millionen DM im Visier

03.05.1999  00:00 Uhr

- Wirtschaft & Handel Govi-Verlag STADA ARZNEIMITTEL

600 Millionen DM im Visier

von Georg Krampitz, Bad Vilbel

Für Stada war 1998 erneut ein Rekordgeschäftsjahr - und das zum dritten Mal in Folge. Dieses Ergebnis präsentierte Vorstandsvorsitzender Hartmut Retzlaff auf der Bilanzpressekonferenz am 28. April in Bad Vilbel.

Als Charakteristika nannte er folgende Kennzahlen: Konzernumsatz 503,7 Millionen DM (plus 24,8 Prozent), Jahresüberschuß 21,1 Millionen DM (plus 108,2 Prozent), Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) 63 Millionen DM (plus 54,6 Prozent).

Begleitet war diese Entwicklung vom Ausbau des Bereichs Generika und Gesundheitsmarken, repräsentiert durch das Tochterunternehmen Niddapharm - Stadas stärkstes Geschäftsfeld mit 398,1 Millionen DM Umsatz. An zweiter Stelle stand der OTC-Bereich mit 88,5 Millionen DM Umsatz. Als Markenprodukte behaupteten sich Grippostad, Ladival, Kamistad und Hoggar.

Mit der Übernahme von Cell Pharm stieg Stada erstmals in die Onkologiebranche ein, die nach Einschätzung Retzlaffs ein Zukunftsmarkt ist. Die Akquisition eines Produktpakets von Fresenius erweitert die Palette um den Sektor Nahrungsergänzungs- und Lebensmittel. Hier gibt es laut Retzlaff Synergieeffekte mit anderen Bereichen: Als wichtigen Aspekt nannte er die Unterstützung der Krebstherapie durch bedarfsgerechte Ernährung. Ein weiteres Beispiel für Querbeziehungen seien Magnesiumpräparate, die erfolgreich in der Schwangerschaftsbetreuung eingesetzt würden.

Gegenüber Mitbewerbern nimmt Stada nach verkauften Packungen in Deutschland Platz acht ein, so Retzlaff. Hinsichtlich des Wachstums auf dem OTC- und Generika-Markt liege Stada sogar an der Spitze.

Unterbewertete Stada-Aktien

Eher entäuschend ist für den Vorstand dagegen die Aktienentwicklung, die den Unternehmenserfolg der Firma in keiner Weise widerspiegele. Im Jahresverlauf fiel die Stada-Stammaktie von 194 auf 158,5 Euro. Eine Kapitalerhöhung ist geplant. Ein fester Termin konnte jedoch nicht genannt werden. Die Dividende soll jeweils um eine DM ansteigen: für Stammaktien auf 8,50 DM und für Vorzugsaktien auf 9,50 DM. Über 70 Prozent der Stada-Aktien werden derzeit von Apothekern und Ärzten gehalten.

Langfristiges Ziel ist die Entwicklung zum umfassenden Gesundheitskonzern, erklärte Retzlaff. Die Ausdehnung auf Märkte außerhalb der Apotheke sei nicht vorgesehen. Diese Entscheidung ergebe sich aus der Firmenphilosophie. "Im Supermarkt oder an der Tankstelle soll sich tummeln wer will; Stada bleibt in der Apotheke", sagte Retzlaff. Andererseits hält es die Unternehmensleitung für denkbar, auch Gesichtsmasken oder Hörgerätebatterien zu vermarkten.

Ferner soll der Ernährungsbereich weiter ausgebaut werden. Auf die Frage, wie die Apothekerschaft auf die Einführung von Lebensmitteln reagieren werde, antwortete Retzlaff: "Die Apotheke wird sich wandeln. Da die GKV-Umsätze rückläufig sind, müssen die Apotheker umdenken." Stada will unterstützend Seminare für Marketing und Betriebswirtschaft anbieten. Die Apotheke als "Ort der Gesundheit" sei heute schon Realität.

Wachstumsfaktoren

Für wenig sinnvoll hält das Management die Investition in weitere Gebäude. Vielmehr ist der Ausbau der Produktionsanlagen langfristig abgeschlossen, meinte Retzlaff. Heute gebe es genügend hochqualifizierte Lohnanbieter, um die Produktion zu sichern. Nur 50 Prozent der Stada-Produkte stammen noch aus eigener Herstellung. Umgekehrt bezeichnete er den Ausbau des Marketings als wünschenswert. Das Unternehmen plant. Weitere Pharmareferenten einzustellen.

Für den Generikahersteller ist die Marktbeobachtung besonders wichtig: Er erwartet 23.000 frei werdende Pharmapatente für den Zeitraum 2003-2011 und will unter den Erstanbietern neuer Generika rangieren.

Plus 45 Prozent im ersten Quartal

Im ersten Quartal dieses Jahres stieg der Umsatz der Stada-Gruppe mit 45 Prozent weiter an. Ein Grund dafür könnte nach Meinung Retzlaffs die Grippe und Infektionssaison sein. Positive Trends seien aber auch im Bereich der Langzeitindikationen (Kardiologie, Onkologie) zu beobachten. Für dieses Jahr rechnet Stada mit einem Gesamtumsatz von 600 Millionen DM.

Der Geschäftsbericht und weitere Firmendaten sind auf der Homepage http://www.stada.de auf deutsch und englisch abrufbar. Top

© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa