Wirtschaft & Handel
Apothekerverbände
gründeten Aktionsgemeinschaft
Unter
dem Motto "Aktiv Märkte gestalten! Zukunft machen!
Eine rein apothekereigene Initiative" tritt derzeit
die "Aktionsgemeinschaft Sprechstunden- und
Praxisbedarf der Apotheker" an Apothekerinnen und
Apotheker heran, um Umsätze aus dem Bereich
Sprechstunden- und Praxisbedarf für die Apotheke
zurückzugewinnen. Denn in den vergangenen Jahren kamen
Apotheken immer weniger als Lieferanten für die Ärzte
in Betracht und wurden durch branchenfremde Anbieter
ersetzt.
Die Aktionsgemeinschaft ist eine Initiative der
Landesapothekerverbände Niedersachsen, Nordrhein,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Westfalen-Lippe sowie der
Noweda Apothekergenossenschaft. Weitere Verbände, so die
Aktionsgemeinschaft, werden sich an diesem Konzept
beteiligen. Ihre Hauptaufgabe ist die Förderung der
Leistungsfähigkeit der Apotheker im Wettbewerb mit
Großanbietern. Erstellt werden Empfehlungen für die
Mitglieder bezüglich der Sortimentsgestaltung, der
Preisgestaltung und der Werbung für die von Apothekern
vertriebenen Waren. Unterstützt wird eine sinnvolle
Kooperation mit der Arztpraxis. Wie es in der
Presseinformation weiter heißt, ist die Gründung der
Aktionsgemeinschaft Sprechstunden- und Praxisbedarf der
Apotheker eine gesetzliche Voraussetzung, um
unverbindliche Preisempfehlungen aussprechen zu können.
Die entsprechenden Listen können nur an Mitglieder der
Aktionsgemeinschaft abgegeben werden. Für den Beitritt
zur Aktionsgemeinschaft wird kein Mitgliedsbeitrag
erhoben. Die Mitgliedschaft kann jederzeit ohne Frist
gekündigt werden.
Was hat die einzelne Apotheke davon?
Die Initiatoren sind der Meinung, daß für Apotheken
handfeste Gründe für eine Teilnahme sprechen: Es
handele sich um eine reine apothekereigene Initiative und
um die Realisation von potentiellen Zusatzumsätzen.
Hinzu kommen Sonderkonditionen und Preisklarheit für die
Mitglieder, ein günstiger Apothekeneinkauf und
marktgerechte Preise für die Arztpraxis, eine Liste mit
Schnellfindungssystem, erweiterter Produktbeschreibung
sowie tabellarischen Aufstellungen und eine bequeme
Abwicklung.
Was hat der Arzt davon?
An wichtigen Gründen für den Arzt führt die
Aktionsgemeinschaft insbesondere an: Er kann auf ein
breites Sortiment zu interessanten Preisen aus einer Hand
zurückgreifen. Der Arzt erhält eine übersichtliche
Spezialliste mit erweiterten Produktinformationen und
tabellarischen Übersichten und nutzt dabei die
kompetente Beratung seiner Apotheke mit prompter
Belieferung.
Der eigentliche Wettbewerb verlagere sich heute immer
stärker weg vom Produkt und seinen objektiven
Eigenschaften, hin zur Kommunikation. Das sei gegenüber
dem Apothekenkunden nicht anders als gegenüber der
Arztpraxis. Werde die Qualität von Angebot und Service
der Apotheke von der Arztpraxis nicht erkannt, bleibe als
einzige Orientierung der Preis - der Vertriebskanal werde
gleichgültig. Daher muß, so die Initiatoren, das
Bewußtsein für Qualitätsunterschiede immer wieder neu
geschaffen werden. Und zwar durch kontinuierliche
Kommunikation und Kontaktpflege mit dem Praxisteam. Das
vorliegende Konzept leiste dafür beste Voraussetzungen.
Artikel von der PZ-Redaktion
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