Erfolgreiches Geschäftsjahr |
19.03.2001 00:00 Uhr |
Im fortzuführenden Konzerngeschäft steigerte die Bayer AG im Geschäftsjahr 2000 ihren Umsatz auf erstmals 30 Milliarden Euro. 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Herausgerechnet sind die veräußerten Aktivitäten von DyStar, EC Erdölchemie und der an die Börse gebrachten Agfa. "Eine neue Rekordmarke" präsentierte der Vorstandsvorsitzende Dr. Manfred Schneider in der Bilanzpressekonferenz am 15. März auch für das operative Ergebnis. Es stieg um 20 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Besonders deutlich sei die Ertragssteigerung um 35 Prozent im Arbeitsgebiet Gesundheit ausgefallen.
Insgesamt bewertete Schneider "das Jahr 2000 als ein erfolgreiches für Bayer". Der Brutto-Cashflow kletterte um 37 Prozent auf 4 Milliarden Euro, der Konzerngewinn um 89 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, so dass - wie bereits kurz berichtet - an die Aktionäre mehr als 1 Milliarde Euro ausgeschüttet werden, pro Aktie sind es 1,40 (Vorjahr: 1,30) Euro.
Gesundheitsertrag eine große Herausforderung
Als besonders positiv wurde von Schneider der Ergebnisanteil des Arbeitsgebiets Gesundheit bewertet, der nunmehr 44 Prozent nach 39 Prozent im Vorjahr ausmacht. Landwirtschaft, Polymere und Chemie steuerten 56 Prozent zum Ergebnis bei. Der Umsatz mit den Gesundheitsprodukten - Pharma, Diagnostika, Consumer Care - kletterte um 20 Prozent auf 10 Milliarden Euro. Die erfolgreichsten Präparate waren Cipro, Adalat, Baycol, Kogenate und Avelox, die alle zweistellig zulegten. Der Aufwärtstrend, so Schneider, nehme immer mehr Gestalt an, der sich auch im Ergebnisanstieg um 35 Prozent und in der Umsatzrendite von 15 Prozent widerspiegelt. Dieses Jahr soll die Rendite 20 Prozent erreichen.
Große Erwartungen setzt der Bayer-Vorstand in die neuen Kandidaten aus der Forschung in Kooperation mit Millennium und CuraGen. Nächstes Jahr will Bayer Vadenafil gegen Störungen der erektilen Funktion ausbieten, das Seldenafil überlegen sein soll. Ziel ist, durch erhöhte Forschung bis 2004 jährlich zwei Produkte auf den Markt zu bringen bei gleichzeitiger Entwicklungs- und Vertriebseffizienz. Dabei setzt der Bayer-Konzern, der sich zu den weltweit Top 10 im Pharmabereich rechnet, auf Kooperationen im Vertrieb. Solche hätten in USA, Frankreich und Italien mit Baycol und Avelox "hervorragende Ergebnisse" gebracht, wie Schneider herausstellte.
Zweistellige Zuwächse in allen Arbeitsgebieten
Im Arbeitsgebiet Landwirtschaft (Pflanzenschutz und Tiergesundheit) erzielte Bayer eine Umsatzsteigerung um 12 Prozent auf 3,455 Milliarden Euro und eine Umsatzrendite von 16 Prozent. In diesem Bereich sollen jährlich zwei bis drei neue Produkte Marktreife erlangen. Um 28 Prozent auf 11,398 Milliarden Euro kletterten die Erlöse im Arbeitsgebiet Polymere. Die niedrigere Umsatzrendite von 10 Prozent führt Schneider auf den außergewöhnlichen Anstieg der Rohstoffpreise zurück. Auch in diesem Bereich will Bayer seine führende Position ausbauen. So insbesondere durch Erschließung des asiatische Marktes.
Um 18 Prozent auf 4,275 Milliarden Euro stieg der Umsatz im Arbeitsgebiet Chemie (Rendite: 10 Prozent). Vielversprechend ist für den Bayer-Vorstand das Geschäft mit Elektronikchemikalien und das der Firmentochter Haarmann & Reimer. Nach einem guten Start in das Jahr 2001 erwartet Schneider zweistellige Zuwachsraten im neuen Geschäftsjahr und einen weiteren Aufwärtstrend im Gesundheitsgeschäft. Um kurzfristig über weiteres Kapital verfügen zu können, soll übrigens die Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung beschließen. Zwar wird von Schneider die Übernahme eines Pharmaunternehmens ausgeschlossen, für einen möglichen Fall will Bayer dennoch gerüstet sein.
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