Pharmazeutische Zeitung online

Deutschland verliert Anschluss

12.01.2004  00:00 Uhr
Forschungsstandort

Deutschland verliert Anschluss

PZ  Für forschende Pharmahersteller ist Deutschland alles andere als ein Schlaraffenland. Von Medien und Gesundheitspolitik als einer der Sündenböcke für die desolate Kassenlage auserkoren, geben die forschenden Konzerne dem Standort Deutschland nur noch die Schulnote vier.

„Im internationalen Vergleich der großen Pharmastandorte ist Deutschland mittlerweile Schlusslicht", erklärte Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) bei der Erläuterung der Branchenprognose für das Jahr 2004 in Berlin. „Die forschenden Arzneimittelhersteller bewerten den Pharmastandort Deutschland mit der Schulnote 4. Die positivste Bewertung mit 1,3 erhalten dagegen die USA, gefolgt von der Schweiz mit 2,2 sowie Japan und Großbritannien mit der Bewertung 2,7. Auch Frankreich liegt in dieser Standortbewertung mit 3,3 noch vor Deutschland."

Insbesondere die Regelungen des seit Beginn des Jahres geltenden so genannten Gesundheitsmodernisierungsgesetzes seien der Grund für diese negative Einschätzung: „Vor allem der 16-prozentige Zwangsrabatt sowie die Festbetragsregelung für patentgeschützte Innovationen bestimmen die negativen Erwartungen für 2004 am Standort Deutschland", erläuterte Yzer.

Das hohe Innovationspotenzial der Branche werde dennoch auch im laufenden Jahr den Patienten zugute kommen: 69 Arzneimittelinnovationen wollen die forschenden Arzneimittelhersteller neu einführen; 32 davon sind neue Wirkstoffe. „Der Schwerpunkt liegt bei neuen Therapiemöglichkeiten für die großen Volkskrankheiten.

Die meisten Innovationen dienen der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegs- und Infektionskrankheiten/Aids sowie von Krankheiten des Zentralen Nervensystems."

Noch pessimistischer als in den Vorjahren, so Yzer weiter, seien die Umsatzprognosen der forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland: 74 Prozent der Unternehmen erwarten eine Stagnation oder einen Rückgang der Umsätze. Dies habe gleichzeitig Auswirkungen auf die Beschäftigung in den Unternehmen. Hier erwarten 79 Prozent der Befragten einen Rückgang.

Bei den Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) in Deutschland erwarten 63 Prozent einen deutlichen Rückgang. Im Ausland dagegen sehen 76 Prozent der VFA-Mitgliedsunternehmen eine Steigerung dieser Aufwendungen. „Das wird den Trend der letzten Jahre weiter verstärken, in denen die F&E-Aufwendungen in Ländern wie USA, Großbritannien und Frankreich stärker stiegen als in Deutschland", erklärte Yzer. „Deutschland läuft immer mehr Gefahr, als Forschungsstandort den Anschluss zu verlieren." Top

© 2004 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa