Reisemedizin |
03.09.2001 00:00 Uhr |
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Wer Südostasien besuchen möchte, sollte sich mit Moskitonetz und Mückenschutz bewaffnen. Denn das Risiko für die Übertragung des Dengue-Virus ist vor allem in Thailand und den angrenzenden Ländern zurzeit sehr hoch. Reisende in die Mongolei sollten sich vor Murmeltieren hüten. Bei einem Biss können die Tiere Pest-Bakterien übertragen. Auch das Fleisch der kleinen Nager sollte man besser nicht essen.
Seit Ende Mai erkrankten im Balombo Distrikt in der Provinz Benguela 77 Menschen an einer Meningokokken-Meningitis, 17 starben. Wahrscheinlich sind auch andere Gebiete betroffen.
Die Meningokokken-Meningitis macht auch vor dem fünften Kontinent nicht halt. In Queensland sind seit Jahresbeginn acht Menschen an der bakteriellen Infektion gestorben, mehr als 60 erkrankten.
Seit Ende Juli tritt in verschiedenen Teilen von Dhaka Dengue-Fieber auf. Die Erkrankung scheint sich auszubreiten. Seit Anfang August erkranken täglich 40 Menschen, viele an Dengue-haemorrhagischem Fieber.
Seit Januar starben hier 410 Menschen an Cholera, etwa 10.000 sind erkrankt. Die nördlichen Regionen Alibori, Atacora und Dongo sind am stärksten betroffen, dort wurden etwa 90 Prozent der Todesfälle gemeldet.
Im Süden des Landes, bei Chapeco an der Staatsgrenze zwischen Santa Catarina und Rio Grande do Sul, sind offensichtlich Affen an Gelbfieber verendet. Menschen wurden bislang nicht infiziert. Das Gelbfieber-Endemiegebiet scheint sich nach Südwesten ausgedehnt zu haben.
Nach Regenfällen sind in verschiedenen Städten im Nordwesten zahlreiche Menschen an Dengue-Fieber erkrankt. Die Zahlen steigen. Bisher registrierten die Behörden in diesem Jahr landesweit insgesamt 2250 Erkrankte.
Mindestens 50 Menschen starben in den letzten Wochen an Cholera, 900 erkrankten. Inzwischen ist auch die Hauptstadt Abidjan betroffen.
Im Westen und Südwesten des Landes sind seit Februar 95 Menschen an Gelbfieber erkrankt, dreizehn starben.
In verschiedenen Stadtteilen sind inzwischen 17 Menschen an Cholera erkrankt. Die Patienten haben sich wahrscheinlich durch den Genuss roher Meeresfrüchte infiziert.
In verschiedenen Gebieten sind Durchfallerkrankungen ausgebrochen. Einige der Patienten haben sich mit Vibrio cholerae infiziert. Im Staat Orissa waren bislang 34 111 Menschen betroffen, 33 starben. Viele der Cholera-Patienten (46 Prozent) sind mit Vibrionen der Serogruppe O 139 infiziert. Gegen diesen Erreger gibt es keinen Impfstoff.
In den Distrikten Mumbai, Thane und Raigad starben 33 Menschen an Leptospirose. Infiziert sind 279 Patienten, bei weiteren 213 besteht der Verdacht. Infektionsquelle sind erkrankte Nagetiere oder Haustiere (Schweine), die Bakterien der Art Leptospira interrogans mit dem Urin ausscheiden. Bei Kontakt dringen diese über Haut oder Schleimhäute in den Körper ein, werden mit dem Blut verbreitet und rufen in verschiedenen Organen eine generalisierte Vaskulitis hervor. Inkubationszeit sind sieben bis zwölf Tage. Mittel der Wahl zur Therapie ist Penicillin G.
Offensichtlich kommt auf Bali die Cholera vor, denn zwei Menschen haben die Erkrankung nach Frankreich und Japan eingeschleppt. Von offiziellen Stellen wurde dies bislang jedoch nicht bestätigt.
In den Überschwemmungsgebieten in den Provinzen Khorasan und Golestan erkrankten mindestens zwölf Menschen an Cholera.
Für Okinawa haben die Gesundheitsbehörden vor der japanischen B-Enzephalitis gewarnt. Bislang sind zwar nur wenige Menschen erkrankt, die Sterblichkeitsrate ist jedoch sehr hoch.
Bisher wurde das West-Nil-Virus in diesem Jahr nur in Vögeln nachgewiesen. Detaillierte Informationen sind unter www.hc-sc.gc.ca/pphb-dgspsp/wnv-vwn/index.html zu finden.
Im Wajir-Distrikt im Nordosten Kenias sind seit April bislang 400 Menschen an Cholera erkrankt, 35 starben. Wegen der schlechten sanitären Verhältnisse kommt es hier häufig zu Ausbrüchen. In West-Kenia treten derzeit Malaria und Typhus auf.
In Florida herrscht Dengue-Alarm, bisher erkrankten 16 Menschen an Dengue-Fieber, 17 an Dengue-hämorrhagischem Fieber.
Das Infektionsrisiko für Schlafkrankheit ist derzeit relativ hoch. Bei Untersuchungen in Gombona und Umgebung wurde die sehr hohe Prävalenz von 6,5 Prozent gefunden, wahrscheinlich ist sie in der gesamten Provinz Plateaux ähnlich hoch.
Für Laos liegen keine offiziellen Meldungen zu Dengue-Erkrankungen vor. Erkrankte Reisende, die in andere Länder zurückgekehrt sind, lassen vermuten, dass sich die Epidemie von Thailand nach Laos ausgebreitet hat.
In Liberia werden immer wieder Gelbfieber-Erkrankungen gemeldet. Derzeit besteht der Verdacht bei drei Menschen, die in Maryland County im Südosten des Landes starben.
Bei 14 Patienten wurde eine Infektion mit dem Dengue-Virus nachgewiesen, bei weiteren 17 besteht der Verdacht.
In Perak hat sich die Zahl der Dengue-Erkrankungen im Vergleich zum letzten Jahr um 100 Prozent erhöht. Bislang erkrankten 767 Menschen, acht an Dengue-hämorrhagischem Fieber.
In der Zentralmongolei nahe Ulan Bator und der Provinz Archangaj im Südwesten sind in den letzten zwei Jahren mindestens 200 Menschen an der Pest erkrankt. Auch in anderen Provinzen befürchten Experten den Ausbruch der Erkrankung. Neben den üblichen Übertragungswegen wird auch vor Genuss von Murmeltierfleisch gewarnt. Die Pest kommt in diesem Gebiet relativ häufig vor.
Mit dem Beginn des Monsun im Juni sind viele Menschen an der japanischen B-Enzephalitis erkrankt. Betroffen sind derzeit vor allem die Distrikte Jhapa und Morang. Insgesamt starben in den Terai-Distrikten mindestens 50 Menschen. Auch andere Landesteile sind betroffen.
Bisher erkrankten 316 Menschen an Meningokokken-Meningitis, 15 starben.
Nachdem vier Menschen an Meningokokken-Meningitis starben, sollen in den betroffenen Regionen alle unter 19-Jährigen geimpft werden.
In Peshawar erkranken wieder mehr Menschen an Malaria, nachdem die Insektenbekämpfung vernachlässigt wurde.
Im Nordosten der Hauptstadt sind etwa 200 Menschen an Dengue-Fieber erkrankt, viele an Dengue-hämorrhagischem Fieber.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Dengue-Erkrankungszahlen um mehr als 50 Prozent gestiegen. Experten erwarten für die nächsten Monate wieder einen großen Ausbruch, ähnlich wie 1998. Solche Erkrankungswellen treten alle zwei bis drei Jahre auf. 1998 erkrankten von Januar bis Mitte August circa 10.000 Menschen, 75 starben. Derzeit tritt die Erkrankung am häufigsten in Central Luzon, Central Visayas und der National Capital Region (NCR) auf.
Anfang August starb eine Frau an Dengue-Fieber. In den ersten sechs Monaten erkrankten 892 Menschen, fast dreimal soviel wie im letzten Jahr und etwa 30 Prozent mehr als 1999.
Im Süden (ländliche Gebiete von Beragama, Dehigahalanda, Weerawila und Bundala) ist wahrscheinlich Typhus ausgebrochen, bei 83 Patienten besteht der Verdacht auf die Infektion.
74.917 Menschen erkrankten bis Anfang August in diesem Jahr bereits an Dengue oder Dengue-hämorrhagischem Fieber. 139 Patienten starben. Allein im Juli wurden 13.000 Patienten mit Dengue-Fieber registriert, 20 starben. Das höchste Risiko herrscht in der Chon-Buri-Provinz. Auch Bangkok und Mae Sot in Tak sind stark betroffen.
Ein japanischer Reisender ist nach Aufenthalten in Bangkok und Phuket Anfang August an Cholera erkrankt. Thailand gilt offiziell nicht als Cholera-Infektionsgebiet.
Im Südwesten sind zwischen Ende Juni und Ende August fast 2500 Menschen an Cholera erkrankt. Etwa 80 Prozent der Erkrankungen traten im N'djamena-Distrikt auf.
In den Endemiegebieten (Süden und Teile Westböhmens) steigen die FSME-Zahlen.
Insgesamt sind seit Mai in Ohio und Kentucky 1350 Menschen an Ruhr erkrankt, vor allem Kinder.
In Monroe in Louisiana sind 40 Menschen an einer Enzephalitis erkrankt. Als Erreger kommen das West-Nil-Virus und das St.-Louis-Virus in Frage.
Nachdem die ersten Menschen in Georgia, Florida, New Jersey und New York am West-Nil-Fieber erkrankten, wurde das Virus erstmals auch in Ohio nachgewiesen. Das Center for Disease Control hat zu dem Thema eine Seite im World Wide Web mit vielen Links eingerichtet: www.cdc.gov/ncidod/dvbid/westnile/2001spotlight.htm.
Allein in den letzten zehn Tagen erkrankten hier 5000 Menschen an Dengue-Fieber. Mit bisher mehr als 27.000 Erkrankten (bei 10 Prozent soll es sich um hämorrhagisches Fieber handeln) und drei Toten wurden mehr als doppelt so viele Fälle wie letztes Jahr gemeldet.
Bis Anfang August erkrankten 18.674 Menschen an Dengue-Fieber, 44 starben. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen um 51 Prozent gestiegen. Betroffen sind vor allem die südlichen Provinzen, am schwersten das Mekong-Delta und die zentral gelegene Provinz Ha Tinh.
Eine ausführliche Liste der aktuellen weltweiten epidemiologischen Situation mit diversen Sortier- und Such-Möglichkeiten finden Sie auch im Internet unter www.bueger.de/wn2_einzel/index.html. Diese Seite enthält ebenso Links auf die englischsprachigen Originaldokumente, eine Sammlung der genauen Fallzahlen und die regelmäßig aktualisierten Infektionsgebiete der WHO und vieles mehr.
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