Politikticker |
18.12.2000 00:00 Uhr |
PZ. Die AOK ist mit dem bisherigen Erfolg der integrierten Versorgung nicht zufrieden. Die bisherigen Modelle hätten vor allem Geld gekostet; ein Durchbruch sei dagegen ausgeblieben, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK-Hessen, Wolfgang Gerresheim bei den Bad Orber Gesprächen. Finanzielle und qualitative Anreize für alle Beteiligten bezeichnete er als "unabdingbare Bedingung" für größeren Erfolg der Netze in der Zukunft.
dpa. Das Geld für Medikamente auf Kassenkosten ist in Bayern nahezu erschöpft. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) teilte mit, Vertragsärzte sollten ihren Patienten bis zum Jahresende nur noch kleine Arzneimittelpackungen verschreiben. Nur so könnten die Ärzte einen bevorstehender Regress umgehen oder reduzieren. Die Mediziner sollten strengstens prüfen, ob ein Medikament auch wirklich verordnet werden müsse, teilte die Vereinigung weiter mit. Für eine drohende Unterversorgung seien nicht die Ärzte, sondern die Politiker verantwortlich zu machen.
dpa. Trotz der europaweit höchsten Gesundheitsausgaben liegt Deutschland nach Angaben
des Vorsitzenden des Bundestags-Gesundheitsausschusses, Klaus Kirschner (SPD), bei der
statistischen Lebenserwartung nur im Mittelfeld. "Wir geben das Geld für einen
Luxuswagen aus, bekommen dafür aber nur ein funktionierendes Mittelklasseauto",
sagte er bei der Präsentation eines Berichts des Europäischen Observatoriums für
Gesundheitssysteme am Donnerstag in Berlin. Kritik an mangelnder finanzieller Ausstattung
des Gesundheitswesens sei daher ungerechtfertigt. Das Europäische Observatorium für
Gesundheitssysteme ist ein Projekt unter anderem der Weltgesundheitsorganisation (WHO),
der Weltbank sowie der norwegischen und spanischen Regierung. Es erstellt Länderanalysen,
die einen Vergleich der Systeme erleichtern sollen. Internet: www.observatory.dk/hit/images/hits_pdf/deutschland.pdf.
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