DAV hält Vorwürfe für kontraproduktiv |
02.10.2000 00:00 Uhr |
In ungewöhnlich scharfer Form haben die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung dem Deutschen Apothekerverband (DAV) Blockadepolitik bei der Umsetzung der Verpflichtung der Apotheken nach § 129 SGB V, preisgünstige Importarzneimittel abzugeben, vorgeworfen. Diesen Vorwurf wies Hermann Stefan Keller, Vorsitzender des DAV, am Rande des Deutschen Apothekertages in Köln energisch zurück. Schließlich bestünden für Importarzneimittel Verträge - auf Bundesebene mit den Ersatzkassen, auf Länderebene mit den Ortskrankenkassen.
Zwar sei der Rahmenvertrag von Kassenseite im Juni zum Ende des Jahres gekündigt worden. Dadurch sei aber kein vertragsloser Zustand eingetreten. Zur Neuregelung hätten die Kassen auf der Basis eines Bonus/Malus-Systems einen ersten Vorschlag gemacht, der von der Apothekerschaft aber nicht akzeptiert werden konnte. Der DAV habe deshalb seinerseits einen eigenen Vorschlag eingebracht. Erst Anfang September hätten die Krankenkassen auf diesen Vorschlag mit einem Gegenvorschlag reagiert. Der DAV habe diesen Gegenvorschlag beraten und inzwischen den Kassen Termine zur abschließenden Beratung angeboten.
Vor dem Hintergrund der laufenden Verhandlungen bezeichnete Keller den Vorwurf der
Spitzenverbände als falsch, unbegründet und kontraproduktiv.
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