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Kommunikation weiter verstärken

12.09.2005  00:00 Uhr
Porträt

Kommunikation weiter verstärken

von Thomas Bellartz, Berlin

Deutscher Apothekertag, Bundestagswahl und nicht enden wollende Debatten um die Zukunft des Berufsstandes: Für den Hauptgeschäftsführer der ABDA ­ Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Dr. Hans-Jürgen Seitz, bleibt seit seinem Amtsantritt kaum Zeit zum Verschnaufen.

Auch wenn das föderale Prinzip manchmal nach einem dieser langen Sitzungstage seine Spuren zu hinterlassen droht: Seitz war »überrascht« davon, wie gut die Organisationen auf Landes- und Bundesebene miteinander funktionieren und kommunizieren. Auf dieser Basis will er aufbauen. »Aus der vorhandenen Struktur können wir mehr machen. Wir werden die Kommunikation zwischen Bund und Ländern weiter verstärken«, nennt Seitz eine konkrete Marschroute.

Ansprechpartner für 50 Mitarbeiter

Der 46-jährige ist seit dem 1. Juni 2005 Hauptgeschäftsführer der ABDA ­ Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und war der Mitgliederversammlung der Standesvertretung bereits Ende vergangenen Jahres vorgestellt worden. Seit Anfang März verschaffte sich der neue »HGF« den nötigen Durchblick, den es braucht, um die vielfältigen Strukturen auf lokaler, Landes- und Bundesebene richtig lesen und einordnen zu können. Eine gute Hilfe dafür waren die Gespräche mit seinem Vorgänger, Professor Dr. Rainer Braun. Die ersten Wochen waren davon gekennzeichnet, dass sich Seitz ein Bild machte von der Organisation und den Menschen, die sie prägen

Hier konnte der neue Hauptgeschäftsführer, in der Jägerstraße Chef und Ansprechpartner für rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine seiner Stärken ausspielen: zuhören. Nicht nur bei den eigenen Leuten, sondern auch bei den Gesprächspartnern der anderen Berufsorganisationen und Lobbygruppen ist dies aber nicht das prägnanteste Urteil über den neuen hauptamtlichen Spitzenmann. Denn beim Zuhören allein bleibt es nicht. Vielmehr fügt Seitz gesammelte Informationen schnell zu einem Bild zusammen und zieht seine Schlüsse. Er steigt gerne in Diskussionen ein und scheut sich nicht, seine Positionen deutlich zu machen.

Seitz gehört nicht zu denen, die sich aus purem Selbstprofil inszenieren. Das ist ihm fremd und wohl auch suspekt. Dass sich der neue Mann schnell eingearbeitet hat, kommt nicht von ungefähr. Dabei hatte manch einer zunächst noch gestutzt, als die Personalie im vergangenen November bekannt wurde. Denn Seitz ist weder Apotheker ­ wie sein Vorgänger Braun ­ noch Jurist, wie in vielen vergleichbaren Positionen üblich. Seitz ist promovierter Mikrobiologe. Und eben dieser wissenschaftliche Hintergrund erklärt wohl auch die nüchterne Besonnenheit, mit der Seitz die Sitzungsmarathons, die Findungsphase im Apothekerhaus, aber auch den seit Mai anhaltenden Dauerwahlkampf bislang meistert.

In Hintergrundgesprächen mit Berliner Journalisten antwortet Seitz auf die Fragen schnurgerade. Er scheut sich nicht, auch knifflige Themen anzugehen; aber mit dem Ziel, komplexe Sachverhalte prägnant darzustellen. Der Umgang mit der Medienöffentlichkeit stellt Seitz nicht vor Probleme, weil er moderne Kommunikation schätzt und nutzt. Bei der zurückliegenden öffentlichen Debatte um die Rückvergütung zu Gunsten der Apotheker im Frühjahr und beim noch nachklingenden Medienhype um Naturalrabatte belässt es Seitz nicht bei nützlicher Diplomatie. Er präsentiert Medienvertretern im Apothekerhaus nicht nur die Positionen des Berufsstandes, sondern klärt allgemein verständlich über die wirklichen Fakten auf.

Seitz kennt die Branche seit Jahren. Immerhin stand er bis zu seinem Wechsel zur ABDA seit 1989 in Diensten der deutschen Hoffmann La Roche. Arzneimittelzulassung, klinische Studien und Marketing bildeten einige Stationen der Konzernkarriere. Als Mitglied der deutschen Direktion verantwortete er die Bereiche Gesundheitspolitik und strategische Planung. Für Seitz waren die vielfachen Eingriffe des Gesetzgebers in den Pharma- und Apothekenmarkt und deren kryptische Namensgebungen bis hin zum GMG keine böhmischen Dörfer, sondern zentraler Bestandteil seiner Arbeit. Und dafür wurde er bei Roche geschätzt.

Bedauern bei Roche

Seitz‘ Entscheidung, vom Badischen nach Berlin zu wechseln, bedauerte man bei Roche sehr. In der Brust seines langjährigen Chefs Dr. Karl Schlingensief dürften zwei Herzen geschlagen haben. Das des Roche-Chefs, der einen wichtigen Strategen verliert. Und das Herz des Apothekers, der seinen Mitarbeiter an die Spitze der Berufsorganisation wechseln sieht. Er wünscht dem neuen ABDA-Hauptgeschäftsführer in jeder Beziehung »alles Gute«. Schlingensief weiß: »Er wird die Diskussionen mit seinen langjährigen Erfahrungen aus der Pharmabranche erheblich bereichern.«

Seitz wird gerade nach dem 18. September viele Möglichkeiten haben, dies unter Beweis zu stellen. Diese Aufgaben schrecken ihn jedenfalls nicht. »Ich bin gespannt auf meinen ersten Apothekertag und die Diskussionen in einer so großen Runde.« Bei der Mitgliederversammlung in Köln gilt dieselbe Marschroute wie für seine gesamte Arbeit: »Wir werden mit unseren Möglichkeiten offensiv umgehen.« Top

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