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Fischer setzt auf Telematik

23.08.1999  00:00 Uhr

- Politik

Fischer setzt auf Telematik

von Eva Richter, Bonn

Für eine verbesserte Kommunikations- und Informationstechnologie im Gesundheitswesen hat sich Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer stark gemacht.

Telematik bringe die Qualitätssicherung voran, trage zu einer besseren und kostengünstigeren Versorgung der Patienten bei und erleichtere die Planung und Steuerung von Gesundheitsdienstleistungen, so die Ministerin. Auf dem Aktionsforum Telematik im Gesundheitswesen (ATG), einer Veranstaltung der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft, kündigte Fischer an, notfalls auch gesetzgeberisch tätig zu werden - falls der Selbstverwaltung keine Einigung über die Umsetzung der Telematik gelingt.

Der ministerielle Rückenwind kommt dem Aktionsforum, das in Bonn jetzt erstmals Krankenkassen, Leistungserbringer, Industrie, Forschung und Politik an einen Tisch brachte, sehr gelegen: Denn das Gremium kann nur Empfehlungen geben.

Inwieweit diese umgesetzt werden, hängt von den selbstverwalteten Organisationen des Gesundheitswesens, den Krankenkassen, Ärzten, Apothekern, Krankenhäusern und anderen Heilberufen ab. Diese unter einen Hut zu bringen, gestalte sich schwierig, so Fischer: "Mit der durch die Telematik geplanten Zusammenführung von Daten sind auch Machtfragen berührt: Mehr Transparenz bedeutet auch mehr Kontrolle, mehr Klarheit über die Arbeit der verschiedenen Seiten in der Gesundheitsversorgung und mehr Wissen der Patienten." Aus unklarer oder mangelhafter Datenlage entstünden derzeit oft erhebliche Reibungsverluste, kritisiert die Ministerin. Daten würden daher nicht selten zum politischen Spielball.

Der politischen Brisanz des Themas Telematik sind sich auch die Teilnehmer des Aktionsforums bewußt - so legten sie sich weder auf einen Zeitrahmen für die Umsetzung, noch auf die Kosten fest: "Wir wollen durch frühe Festlegungen keine gegenteiligen Wirkungen erzielen", formulierte Professor Wilhelm van Eimeren vom GSF Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg, vorsichtig. Van Eimeren war Leiter der Arbeitsgruppe "Telematik-Anwendungen im Gesundheitswesen", die der Regierung bereits vor einem Jahr einen Bericht über neue multimediale Techniken vorgelegt hatte. Dr. Manfred Zipperer, Ministerialdirektor im Bundesgesundheitsministerium a.D. und Vorsitzender des ATG, geht davon aus, "dass die Telematik in wenigen Jahren selbstverständlicher Bestandteil des Gesundheitswesen sein wird".

Im Rahmen des Aktionsforums wurden in mehreren Workshops Empfehlungen zu allgemeinen Rahmenbedingungen, Anforderungen aus Anwendungs-Szenarien - beispielsweise elektronisches Rezept oder elektronische Patientenakte – sowie zur technisch-organisatorischen Infrastruktur erarbeitet. Die Empfehlungen werden an den Ausschuß des ATG weitergeleitet, der wiederum als "Transmissionsriemen" für die Umsetzung in der Selbstverwaltung fungieren soll. Wann dieser Ausschuss zusammentritt, und wer darin vertreten sein wird, ist noch nicht bekannt. Top

© 1999 GOVI-Verlag
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