Pharmazeutische Zeitung online

Apotheker leiden unter der Willkür der Regierung

16.05.2005  00:00 Uhr
Polen

Apotheker leiden unter der Willkür der Regierung

PZ  Bei der Versorgung der polnischen Bevölkerung mit Medikamenten gibt es erhebliche Probleme. Dies konstatierten die Präsidentin der Bundesapothekerkammer, Magdalene Linz, und der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes, Hermann Stefan Keller, anlässlich eines Treffens mit Vertretern der polnischen Apothekerkammer in Slubice, Polen.

Wie der Präsident der polnischen Hauptapothekerkammer, Andrzej Wróbel, in einem einführenden Überblick über das polnische Apothekenwesen betonte, hat sich vor allem die Arzneimittelversorgung in ländlichen Gebieten in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Insgesamt gibt es in Polen derzeit rund 11.000 Apotheken, im Schnitt werden rund 4000 Menschen von einer Apotheke versorgt. Auf dem Land sind es allerdings 8600 Personen, die jede Apotheke versorgt. Zudem liegt die pharmazeutische Betreuung von Patienten in diesen Regionen immer häufiger nicht mehr in der Hand von Apothekern, und es ist den Patienten auch nur unter erschwerten Bedingungen möglich, OTC-Präparate zu beziehen.

Blick nach Deutschland

Zu den wesentlichen Problemen, denen die polnischen Apotheker derzeit gegenüberstehen, gehört die staatliche Willkür bei der Erstattung von Arzneimitteln im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung sowie bei der Festlegung der Arzneimittelpreise. So gibt es alle drei Monate Eingriffe in die Arzneimittelpreisbildung. Zudem ist seit 1998 kein innovatives Medikament mehr in Polen in die Erstattung aufgenommen worden. Als Folge der jüngsten Reformen im Pharmabereich haben sehr viele Apotheken in Polen massive finanzielle Probleme und mancherorts bereits schließen müssen.

Mit Spannung verfolgen die polnischen Apotheker die Entwicklung in Deutschland. Dass einige Strukturen und Entwicklungen in Polen und Deutschland Parallelen aufweisen, zeigten auch die Ausführungen zum deutschen Apothekenmarkt von Dr. Eckart Bauer und Dr. Stephanie Kern aus dem Geschäftsbereich WISO der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und zum polnischen Apothekenmarkt von Aleksander Zurek, Apotheker und Geschäftsführer von Salus International, einer polnischen Pharmagroßhandlung.

Themen wie die Kostendämpfung im Arzneimittelbereich, die Gefahr einer zunehmenden Liberalisierung des Apothekenwesens und Fragen der Erstattung von Medikamenten beschäftigen die Apotheker in beiden Ländern, wenn auch in unterschiedlicher Schärfe. So haben die polnischen Apotheker sehr viel stärker mit der staatlichen Regulierung zu kämpfen als die deutschen, da es in Polen nur eine gesetzliche Krankenkasse gibt, und sich vertragliche Strukturen, wie sie in Deutschland im Rahmen der Selbstverwaltung seit Jahrzehnten existieren, noch nicht herausgebildet haben.

Interesse an der Hausapotheke

Großes Interesse wurde von polnischer Seite den deutschen Hausapothekenmodellen sowie den Maßnahmen im Bereich der pharmazeutischen Betreuung entgegengebracht. Auch in Polen ist es den Apothekern trotz aller politischen und ökonomischen Widrigkeiten ein wichtiges Anliegen, die Qualität und Beratung in der Arzneimittelversorgung zu verbessern.

Die Teilnehmer des Treffens vereinbarten, den gegenseitigen Informationsaustausch sowie die Zusammenarbeit, vor allem auch auf europäischer Ebene, zu verbessern. Vom 9. bis 12. Oktober 2005 findet darüber hinaus in Kooperation zwischen der polnischen Hauptapothekerkammer und der deutschen Bundesapothekerkammer der erste gemeinsame polnisch-deutsche Fortbildungskongress für Apotheker in Krakau statt. Top

© 2005 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa