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Monatlicher Report für mehr Wirtschaftlichkeit

28.04.2003  00:00 Uhr

Monatlicher Report für mehr Wirtschaftlichkeit

von Conny Becker, Berlin

Das Verordnungsverhalten der Kassenärzte soll nicht nur für die Kassenärztlichen Vereinigungen, sondern auch für den einzelnen Kassenarzt transparent gemacht werden. Dazu ist nun das Projekt GAmSi für den Arzt (GKV-Arzneimittel-Schnellinformation) angelaufen, berichtete Wolfgang Schmeinck, Vorsitzender des Vorstandes des BKK Bundesverbandes, am Dienstag in Berlin.

Mithilfe der arztbezogenen Arzneimittel-Frühinformation könnten Ärzte ihre Verordnungen monatlich reflektieren, Wirtschaftlichkeitspotenziale erkennen und gegebenenfalls ihr Verordnungsverhalten anpassen, erklärte Dr. Leonhard Hansen, Zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der das Projekt ausdrücklich begrüßte.

Ab sofort werden die Rezepte aller Ärzte kassenübergreifend ausgewertet und die Ergebnisse als Arztberichte etwa acht Wochen nach Monatsende zur Verfügung gestellt.

Der elfseitige Bericht enthält Zahl, Umsätze und prozentuale Verteilung der Rezepte im Vergleich zu der jeweiligen Facharztgruppe und zum Vormonat. Zusätzlich listet er die prozentuale Verteilung von verordneten Generika und Festbetrags-Arzneimitteln, Me-too- und Spezialpräparaten auf. Auch an der persönlichen Medikamenten-Hitliste, welche die 30 meist verordneten Präparate umfasst, kann der Arzt vorhandene Substitutionsreserven erkennen.

Die ersten Berichte für Januar 2003 liegen den 86.000 Ärzten, die im Januar mindestens 50 Rezepte verordnet hatten, bereits vor. Auswirkungen des Projekts erwarte man jedoch frühestens Ende des Jahres. Prognosen zu möglichen Einsparungen wollte weder der Vertreter der BKK noch der KBV abgeben. Schmeinck hofft jedoch darauf, neben den „schwarzen“ auch die „grauen Schafe“ mit den Erhebungen zu erfassen und bei ihnen ein wirtschaftlicheres und rationales Verordnungsverhalten zu bewirken. Top

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