Verbraucherschützer unzufrieden |
22.04.2002 00:00 Uhr |
Die meisten Unternehmen in Deutschland lassen sich nicht gerne nach eventuellen Gesundheitsrisiken ihrer Produkte fragen. Mehr als die Hälfte informiert interessierte Verbraucher nur unbefriedigend. Das ergab eine große Stichprobe der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bei 150 Firmen quer durch alle Branchen.
Die Anfragen zielten bei Herstellern von Lebensmitteln, Kleidung, Kosmetik, Spielwaren, Elektrogeräten, Einrichtungsgegenständen und Automobilen auf allergene Stoffe, Weichmacher und Gentechnik ab. Bei Lebensmitteln wurde auch nach Tierhaltung, bei Kosmetika nach Tierversuchen gefragt. Umweltschutz und Umweltstandards wurden ebenfalls kritisch beleuchtet.
Fazit von vzbv-Präsidentin Professor Dr. Edda Müller: "Die Untersuchung zeigt, dass in puncto Verbraucherinformation auf freiwilliges Verhalten der Wirtschaft kein Verlass ist." Sie fordert deshalb Nachbesserungen am Gesetzentwurf zum neuen Verbraucherinformationsgesetz.
Notwendig sei ein Auskunftsanspruch der Verbraucher. Zudem müsse das
Gesetz für Unternehmen wie Behörden gelten. Auch dürfe es sich nicht
allein auf so genannte Lebensmittelbedarfsgegenstände beschränken,
sondern sollte auf alle Produkte und Dienstleistungen anwendbar sein.
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