Arbeitgeber: GKV-Reform sofort nachbessern |
31.07.2000 00:00 Uhr |
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) verlangt eine erweiterte Selbstbeteiligung der Patienten an allen medizinischen Leistungen. Als Sofortmaßnahme zur Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) fordern die Arbeitgeber unter anderem, die Arzneimittel-Zuzahlungen wieder auf das Niveau von 1998 anzuheben.
Die BDA hat der Bundesregierung einen Forderungskatalog mit dem Ziel vorgelegt, den durchschnittlichen GKV-Beitragssatz kurzfristig von heute 13,6 auf unter zwölf Prozent zu senken. Sofortmaßnahmen seien unumgänglich, da die Bundesregierung durch "mangelnden Reformwillen und falsche Weichenstellungen" die katastrophale Finanzlage vieler Krankenkassen zu verantworten habe.
Die Forderungen: Das Krankengeld soll um zehn Prozentpunkte auf höchstens 80 Prozent
des Nettoeinkommens gesenkt werden. Die Selbstbeteiligung der Krankenversicherten an den
Kosten medizinischer Leistungen soll ausgeweitet werden. Darüber hinaus sollen bestimmte
Leistungsbereiche aus dem paritätisch finanzierten GKV-Katalog herausgenommen und zu
Wahlleistungen des Einzelnen gemacht werden: Kieferorthopädie, Zahnersatz, Kuren sowie
Heil- und Hilfsmittel. Versicherungsfremde Leistungen wie das Sterbegeld, die Anerkennung
beitragsfreier Versicherungszeiten sowie die Leistungen im Zusammenhang mit
Schwangerschaft und Mutterschaft sollen aus dem GKV-Leistungskatalog herausgenommen
werden. Zu finanzieren seien sie entweder aus Steuermitteln oder von den Versicherten
selbst.
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