Betriebskrankenkassen gewinnen neue Mitglieder |
06.05.2002 00:00 Uhr |
dpa Die Mitgliederflucht aus den Großkassen in die oft preisgünstigeren Betriebskrankenkassen (BKK) hält an, ist aber durch das neue Kündigungsrecht gebremst worden.
So gewannen die BKK von Januar 2001 bis zum neuen Wechseltermin am 1. April 2002 rund 787.000 Mitglieder dazu. Ihr Marktanteil stieg damit von 16,5 auf 18,1 Prozent. Dies teilte der BKK-Bundesverband am Freitag in Berlin. Insgesamt zählen die BKK nun 9,2 Millionen Mitglieder und mit Familienangehörigen insgesamt 13,1 Millionen Versicherte.
Das neue Kündigungsrecht schwächte den Mitgliederboom bei den BKK deutlich ab. So hatten die BKK 2000 noch rund 1,2 Millionen neue Mitglieder gemeldet. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hatte 2001 das Kündigungsrecht geändert, um die Massenflucht aus den Ersatz- und Ortskrankenkassen zu bremsen. Der bisher jährliche Wechseltermin für pflichtversicherte Mitglieder zum 1. Januar wurde gestrichen. Stattdessen können seit Jahresanfang alle Versicherte mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten zum Monatsende jeder Zeit kündigen. Erster möglicher Wechseltermin war damit der 1. April.
Orts- und Ersatzkrankenkassen verloren nach Zahlen vom Februar 2002 weiter Mitglieder, allerdings nicht mehr so viele wie in den Vorjahren. Zahlen zum 1. April lagen noch nicht vor. Grund für die Mitgliederwanderung sind die Preisunterschiede. Trotz Erhöhung liegt der durchschnittliche Beitragssatz der BKK mit 13 Prozent deutlich unter dem durchschnittlichen Beitragssatz aller Kassen von 14 Prozent. Unter dem Strich verlor auch die Gesetzliche Krankenversicherung insgesamt an Mitgliedern. So zählte sie am 1. April noch rund 50,856 Millionen Mitglieder. Das waren fast 139.000 weniger als noch im Januar 2001.
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