Kochbuch für den Hausarzt |
07.04.2003 00:00 Uhr |
Der AOK-Bundesverband und der Deutsche Hausärzteverband haben am Montag ein gemeinsames Hausarzt-Handbuch zum Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes Typ 2 vorgestellt.
Der Kassenverband sieht den Hausarzt als Lotsen und Schlüsselperson bei der Behandlung chronisch Kranker. In Kooperation mit dem Hausärzteverband wolle man das DMP „entzaubern“ und praktisch umsetzbar machen, erklärte Dr. Rolf Hoberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes.
Vorwürfe einer „Kochbuchmedizin“ oder der Einschränkung der Medizinfreiheit seien haltlos. Auf die individuellen Probleme und Risiken eines Patienten würden die Ärzte weiterhin eingehen. Mithilfe des Handbuchs könnten sie die komplizierten bürokratischen Versorgungswege leichter begehen, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Professor Dr. Klaus-Dieter Kossow. Die Qualität in der medizinischen Versorgung werde gesichert und für alle transparent gemacht. Das der Qualifizierung des Hausarztes dienende Handbuch wurde in Zusammenarbeit mit Diabetologen erstellt und enthält Materialien zur Fortbildungen und zur Evidenz-basierten Medizin.
Ein erster Grundstein für qualitätsgesicherte Behandlungsprogramme von Diabetes-Patienten wurde in Hessen gelegt. Dort hatte der Hausärzteverband mit der AOK und weiteren Krankenkassen eine Rahmenvereinbarung ausgehandelt. Diese ermöglicht es den Kassen seit dem 1. April 2003, mit Hausärzten und diabetologischen Praxen Verträge abzuschließen
Auch auf Bundesebene unterzeichneten der AOK-Bundesverband und der Deutsche Hausärzteverband inzwischen einen Rahmenvertrag zum DMP für Diabetes Typ 2. Da dieser Vertrag auch neue Vertragskonstellationen ermöglicht, wird er in den Kassenärztlichen Vereinigungen kontrovers diskutiert.
In Hessen steht den vertraglich eingebundenen Ärzten nun die Startversion
des Handbuchs zur Verfügung. Das Buch ist für 29,80 Euro pro Exemplar
erhältlich.
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