AOK spart durch Hexal Millionen |
24.03.2003 00:00 Uhr |
Als erste gesetzliche Krankenkasse hat die AOK eine Rabattvereinbarung mit einem pharmazeutischen Unternehmen geschlossen. Der Hersteller Hexal gewährt der AOK durch einen Rahmenvertrag Rabatte auf den Cholesterinsenker Simvahexal® - allerdings nicht zu Lasten der Apotheken.
Mehr als 1 Milliarde Euro gab die GKV im vergangenen Jahr für CSE-Hemmer aus. Alleine die AOK trug nach eigenen Angaben rund 40 Prozent der Gesamtkosten. Hier gebe es große Einsparungsmöglichkeiten, erwartet der AOK-Bundesverband. So sei das Produkt von Hexal gegenüber den bisherigen patentgeschützten Cholesterinhemmern um bis zu 43 Prozent preiswerter. Bei Simvahexal handelt es sich um das erste Statin-Generikum, das nach Ablauf des Patentschutzes für CSE-Hemmer auf den Markt kommt. Am 15. März 2003 feierte Hexal die Markteinführung.
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Rolf Hoberg, bewertete die Liberalisierung des Vertragssystems als Folge des Beitragssatzsicherungsgesetzes (BSSichG) positiv: „Die Rabatte führen zu einer Senkung der AOK-Arzneimittelausgaben und entlasten somit auch die verordnenden Ärzte.“ Die niedergelassenen Ärzte sollen über den Vertrag informiert werden.
Erste Befürchtungen von Apothekerinnen und Apothekern, die Preissenkungen würden auf dem Rücken der Apotheke ausgetragen, räumte der Generikahersteller aus Holzkirchen aus. Die Hexal AG verweist auf die Vorteile für die Apotheker, die aus dem Rahmenvertrag entstünden. Ein konstantes Verordnungsverhalten der Ärzte erleichtere den Apothekern die Bestellung und Lagerhaltung.
Ausdrücklich weist das Pharmaunternehmen darauf hin, dass die Apothekenpreise durch den Rabatt unverändert blieben. Die entstehenden Kosten werden allein vom Hersteller getragen, Apothekenverkaufspreis und Apothekenspanne blieben unverändert. Die Abrechnung erfolge im Nachhinein direkt zwischen Hexal und der AOK auf Grundlage der Verordnung.
Hexal betonte, man wolle die Bezahlbarkeit des Gesundheitswesens gewährleisten. Der Hersteller sieht sich und die Industrie in der Pflicht, neue Wege zu gehen und die jetzt entstandenen Möglichkeiten der Gesetzgebung zu nutzen. Die Belastbarkeit der Apotheken sei erschöpft, so das Unternehmen.
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