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Hans-Günter Friese als Präsident wiedergewählt

11.12.2000  00:00 Uhr
ABDA-MITGLIEDERVERSAMMLUNG

Hans-Günter Friese als Präsident wiedergewählt

von Gisela Stieve, Eschborn

Hans-Günter Friese ist mit großer Mehrheit als Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am 7. Dezember in Eschborn wiedergewählt worden. Als Vize hat die Mitgliederversammlung aus den Reihen des Deutschen Apothekerverbands Heinz-Günter Wolf gewählt. Götz Schütte ist für eine weitere Wahlperiode Mitglied des Geschäftsführenden ABDA-Vorstandes als Apotheker, der in nichtselbstständiger Stellung tätig ist. Die Gewählten hatten keine Gegenkandidaten.

Die Mitgliederversammlung der ABDA hat turnusgemäß gewählt. Friese, Präsident der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, wurde zur Wiederwahl als ABDA-Präsident vorgeschlagen, weil "er seinen Weg beharrlich geht, seine Gedanken nachvollziehbar sind, er vertrauensvoll und berechenbar ist". Friese steht in der nächsten Wahlperiode für eine starke, selbstbewusste Interessenvertretung, "die sich nach außen einheitlich manifestiert". Es gelte, das Berufsbild fortzuentwickeln, wobei die ABDA-Politik stets auch am Gemeinwohl orientiert sein muss.

Für das Amt des Vizepräsidenten, das bislang Werner Trockel, Vorsitzender des Saarländischen Apothekerverbands, zwei Wahlperioden und damit acht Jahre lang inne hatte, hat der DAV-Vorsitzende, Hermann Stefan Keller, den bisherigen DAV-Vize Heinz-Günter Wolf, Vorsitzender des Landesapothekerverbands Niedersachsen, vorgeschlagen. Die Mitgliederversammlung stimmte dem mit großer Mehrheit zu. Wolf will sich mit seiner ganzen Kraft sowie mit Konflikt- und auch Kompromissfähigkeit für den Berufsstand einsetzen. Ebenfalls mit großer Mehrheit wählten die Mitglieder Götz Schütte als Vertreter der Angestellten.

Ebenfalls klar fielen die Voten für den.Vertreter der in der Industrie tätigen Apotheker  Dr. Martin Weiser und die BVA-Vorsitzende Monika Oppenkowski aus.

Rückblick

Vor der Wahl ließ Friese die vergangene Wahlperiode Revue passieren. Die ABDA sei immer politischer geworden. Konzepte und Visionen seien zum Teil umgesetzt worden. Die Umsetzung einzelner Konzepte wie der Pharmazeutischen Betreuung allerdings seien noch verbesserungswürdig.

Nach dem Regierungswechsel sei eine Politik der Ideologie auszumachen, erklärte der ABDA-Präsident. Neben der politischen und ideologischen Entwicklung sei außerdem ein zunehmender Marktdruck zu verspüren.

Die ABDA setze dem ihre Philosophie entgegen, die sich in einer einheitlichen Interessenvertretung manifestiere. Schlimmes habe verhindert werden können. Der Abwehrkampf werde aber künftig noch zunehmen, sieht Friese voraus.

Seit 1998 habe die ABDA sechs Gespräche mit Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer geführt und unzählige mit den Beamten ihres Hauses; ein Zeichen dafür, dass die ABDA ihr Lobbying verstärkt habe. Obwohl Fischer sektorale Budgets nur für 1999 angekündigt hatte, werde unter dem Budgetdruck heute in allen Fraktionen offen über Rationierung gesprochen.

Über das Modell der Integrierten Versorgung und Netze wird nach Frieses Worten eine Durchmischung der bestehenden Systeme angestrebt, wobei immer wieder eine vermeintliche Qualitätsverbesserung der Versorgung ins Feld geführt werde.

Auch in Sachen Internet sieht der ABDA-Präsident die Bundesgesundheitsministerin "wackeln". Zuletzt auf dem Deutschen Apothekertag in Köln sei die Absicht, die Bindung des Arzneimittels an die Apotheke aufzuheben, erkennbar gewesen.

Friese zeigte noch einige inhaltliche Spots der ablaufenden Wahlperiode auf: Änderung der Arzneimittelpreisverordnung, Änderung der Approbationsordnung für Apotheker sowie die Pharmazeutische Betreuung, die als ein Instrument zum Erhalt der Berufsausübung geschaffen und verfeinert worden sei.

Der Verweis auf veränderte interne ABDA-Strukturen rundeten den Rückblick ab: Die Leitung des Brüsseler Büros sei von Professor Dr. Ernst-Dietrich Ahlgrimm auf Dr. Susanne Hof übergegangen, das Bonner Büro unter Leitung von Ruth Heintskill sei zugunsten eines Berliner Büros unter Leitung von Dr. Emmi Wanghofer aufgelöst worden. Zum 30. Juni 1999 schied Geschäftsführer Dr. Paul Hoffacker aus, und in Vorbereitung auf das Ausscheiden von Dr. Johannes Pieck, Sprecher der ABDA-Geschäftsführung, sei die Geschäftsstelle im Deutschen Apothekerhaus in Eschborn von einer Kollegialstruktur zu einer hierarchischen Struktur weiterentwickelt worden, der künftig Professor Dr. Rainer Braun als Hauptgeschäftsführer voransteht. Schließlich war per Satzungsänderung der Geschäftsführende Vorstand der ABDA von fünf auf 13 Personen erweitert worden, um die Verantwortung auf mehr Schultern zu verteilen.

Appell für Einigkeit

Nachdem die ABDA im Sommer 2000 ihre 50-jährige Existenz feierte, ist es nach Frieses Überzeugung die vorrangige Verpflichtung, die Einigkeit des Berufsstandes fortzuführen. Dies schließe internes Ringen um Lösungen nicht aus. Die ABDA sei kein Selbstzweck, sondern mit ihren 22.000 Apotheken die Arzneimittelsicherheit per se. Deshalb appellierte der Präsident für Einigkeit: "Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren".

Haushaltsausschuss

Die Mitgliederversammlung hat den Haushaltsausschuss neu besetzt: ihm gehören Norbert Bartetzko, Apothekerkammer Berlin, Karl-Rudolf Mattenklotz, Apothekerkammer Nordrhein, Eva Schmitt, Saarland, sowie Dr. Herbert Roos, Hessen, an.

PR-Ausschuss

Dem PR-Ausschuss der ABDA gehören für die kommende Wahlperiode Volker Articus, Schleswig-Holstein, Fritz Becker, Baden-Württemberg, Hildegard Dressino, Rheinland-Pfalz, Michael Hofheinz, Baden-Württemberg, Hans Knoll, Sachsen, sowie Rainer Töbing, Hamburg, an. Top

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