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Drogeriekette will Rezeptsammelstelle werden

14.06.2004  00:00 Uhr

Drogeriekette will Rezeptsammelstelle werden

Daniel Rücker, Eschborn

Deutsche Handelskonzerne drängen in den Arzneimittelmarkt. Nach KarstadtQuelle mischt jetzt auch die Drogeriekette dm im Geschäft mit. Das Unternehmen gab am Mittwoch eine Kooperation mit der niederländischen Internet-Apotheke Europa-Apotheek Venlo bekannt. Diese steht jedoch rechtlich auf tönernen Füßen.

Die Belieferung von Rezepten funktioniert etwa so wie die Filmentwicklung in Supermärkten. Der Patient gibt sein Rezept in einer von acht dm-Testfilialen ab. Nach drei Tagen kann er die Medikamente dort abholen. Beratung findet nicht statt. Dies wäre ohnehin verboten. Schließlich dürfen nur öffentliche Apotheken Arzneimittel abgeben. Den Kontakt zur Europa-Apotheek ermöglicht eine kostenlose Telefonverbindung über einen Anschluss im Geschäft.

In der Testphase beteiligen sich dm-Filialen in Düsseldorf und Krefeld, Mönchengladbach und Viersen an dem Projekt. Nach drei Monaten wollen dm und Europa-Apotheek entscheiden, ob sie die Arzneimittelbestellung in allen 660 Filialen der Drogeriekette anbieten wollen.

Durch die Kooperation Internet-Apotheke und Drogeriekette können Patienten in Deutschland erstmals mit ihren Rezepten in ein Geschäft gehen, das keine Apotheke ist. Die Drogeriekette hält dies für rechtlich einwandfrei. Für den Verkauf sei allein die Versand-Apotheke verantwortlich, sagte die dm-Geschäftsführerin Petra Schäfer. Die dm-Märkte seien nur Annahme- und Ausgabestelle. Mit der Rezeptannahme und Arzneimittelabgabe runde dm „seine Kernkompetenz bei freiverkäuflichen Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten ab“.

Finanziell lohnt sich der Einkauf bei der Europa-Apotheek nur bedingt. Zwar bietet das Unternehmen auf nicht-rezeptpflichtige Arzneimittel einen Rabatt von 10 Prozent bis maximal 15 Euro, gleichzeitig verlangen die Niederländer aber bis zu einem Bestellwert von 40 Euro Versandkosten in Höhe von 5 Euro. Bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln sollen angeblich keine Versandkosten berechnet werden. Hier spart der Patient 3 Prozent des Preises, dabei mindestens 2,50 Euro und höchstens 15 Euro.
 

Illegale Rezeptsammelstelle

Die Apothekerkammer Nordrhein hält das Geschäftsmodell für illegal. „Hier wird eine illegale Rezeptsammelstelle betrieben“, sagt der Geschäftsführer der Apothekerkammer, Dr. Franz-Josef Schulte-Löbbert.

Die Drogeriekette verstoße gegen § 24 der Apothekenbetriebsordnung, in dem Rezeptsammelstellen geregelt werden. Außerdem werde § 43 des Arzneimittelgesetzes missachtet, der das Inverkehrbringen von apothekenpflichtigen Arzneimitteln allein über Apotheken zulässt. Der Vorstand der Kammer hat deshalb beschlossen, wettbewerbsrechtlich gegen Europa-Apotheek und dm vorzugehen. In den kommenden Tagen soll die Wettbewerbszentrale klären, ob sie Schritte gegen die illegale Rezeptsammelstelle einleitet. Auch die Amtsapotheker in Nordrhein wollen prüfen, inwieweit die Betreiber eine Ordnungswidrigkeit begehen. /

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