Pharmazeutische Zeitung online

Bundestag setzt Koppelung des Beitragssatzes aus

16.02.1998  00:00 Uhr

- Politik

Govi-Verlag

Bundestag setzt Koppelung des Beitragssatzes aus

Home

Angehörigen der gesetzlichen Krankenversicherung droht in diesem Jahr keine höhere Selbstbeteiligung, wenn ihre Krankenkasse den Beitragssatz anhebt. Im Zusammenhang mit dem Gesetz über Finanzhilfen für die ostdeutsche Krankenversicherung setzte der Bundestag die erst im vergangenen Jahr im Rahmen der dritten Stufe der Gesundheitsreform beschlossene Koppelung bis Ende 1998 aus.

Danach wird ab 1999 der kassenartenübergreifende Finanzausgleich für die Dauer von zwei Jahren auf die gesetzliche Krankenversicherung in den neuen Ländern ausgedehnt. Bereits in diesem Jahr haben Krankenkassen die Möglichkeit, im Rahmen freiwilliger Selbsthilfe, Kassen des eigenen Systems in den neuen Ländern finanziell zu unterstützen. Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer nannte es in der parlamentarischen Debatte konsequent, die westdeutschen Krankenkassen und ihre Versicherten nicht für finanzielles Engagement zwischen Elbe und Oder auch noch zu bestrafen. Ein zeitliches Zusammentreffen von erhöhten Zuzahlungen und Finanzhilfen für die ostdeutsche Krankenversicherung finde bei den Bürgern keine Akzeptanz.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Lohmann widersprach der These, die Regierungskoalition verschiebe aus wahltaktischen Gründen eine zusätzliche Selbstbeteiligung der Patienten bei Arzneimitteln, Massagen und Klinik-Aufenthalten. Westdeutschen Beitragszahlern sei es schlicht und einfach nicht zuzumuten, mit ihren finanziellen Ressourcen die Miesere der ostdeutschen Krankenkassen zu lindern.

Nach Ansicht des FDP-Parlamentariers Dieter Thomae, Vorsitzender des parlamentarischen Gesundheitsausschusses, kommt auf die Versicherten und ihre Arbeitgeber in den nächsten Monaten keine Welle von Beitragssatzerhöhungen zu. Die Krankenkassen stünden inzwischen in einem harten Wettbewerb untereinander. Dabei würden sie ihren Mitgliedern ohne Not keine zusätzlichen finanziellen Belastungen mehr aufbürden. Andernfalls drohe der Verlust von Marktanteilen.

Koalitionsintern haben sich Union und Liberale darauf verständigt, dem bayerischen und baden-württembergischen Drängen nach einer regionalisierten Krankenversicherung nicht nachzugeben. Das Gesetz über die Finanzhilfe für ostdeutsche Krankenkassen sieht deshalb lediglich vor, den Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen um ein Gutachten über die Regionalisierung zu bitten. Damit ist offen, wie sich das Münchner und das Stuttgarter Kabinett bei der Schlußabstimmung im Bundesrat verhalten werden. Ein positives Votum der Kammer gilt allerdings als gesichert, da auch sozialdemokratisch regierte Länder der Finanzhilfe für die gesetzliche Krankenversicherung zwischen Elbe und Oder am 6. März keine Hindernisse in den Weg legen wollen.

PZ-Artikel von Jürgen Becker, Bonn
Top>

PZ Online

© 1997 GOVI-Verlag
E-Mail:
redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa