Pharmazeutische Zeitung online

Gut geschützt auf Reisen

08.10.2001  00:00 Uhr

PHARMAZIE
Linie2.gif (817 Byte)

PHARMACON MALLORCA

Gut geschützt auf Reisen

Rund 35 Millionen Deutsche verbrachten im vergangenen Jahr ihren Urlaub im Ausland. Besonders bei Last-minute-Trips bleibt häufig keine Zeit für reisemedizinische Vorbereitungen. Für viele Fernreisende ist der Apotheker ein wichtiger Ansprechpartner. Er sollte die empfohlenen Impfungen kennen und zum Beispiel bei der Auswahl der Malaria-Prophylaxe beraten. "Hierfür muss unser Fachwissen stets auf dem neusten Stand sein", betonte Dr. Birgid Merk, Offizinapothekerin aus München.

Oft bietet es sich an, Kunden, die eine Fernreise planen, nicht nur auf notwendige Schutzimpfungen aufmerksam zu machen, sondern ihren generellen Impfstatus abzufragen. Die Immunisierung gegen Polio, Tetanus und Diphtherie sollte selbstverständlich sein. Zusätzlich empfehlen das Robert Koch-Institut oder die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin je nach Reiseziel unterschiedliche Impfungen. Manchmal sollte allerdings die Immunisierung auch nur speziellen Risikogruppen angeraten werden.

Einen Sonderfall bietet die Gelbfieber-Impfung. Sie ist bei Einreise in Endemiegebiete teilweise vorgeschrieben und darf nur in registrierten Impfstellen verabreicht werden. Der Lebendimpfstoff muss zudem von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt sein. Die Reisenden sollten ihre Impfung spätestens bis zum zehnten Tag vor der Abreise erhalten. Der Nachweis ist dementsprechend nur vom zehnten Tag nach der Impfung bis zehn Jahre danach gültig.

Die Typhus-Impfung sollte je nach peroraler oder parenteraler Applikation sieben bis 14 Tage vorher erfolgen. Leider schützt die Vakzine nicht optimal vor den Erregern, berichtete Merk. Zudem ist zwei bis vier Jahre später bei Bedarf eine Auffrischung nötig.

Gegen Hepatitis A sollte sich jeder impfen lassen, der die Alpen oder die Elbe überquert, so die Apothekerin. Hepatitis-A zähle zu den am häufigsten aus dem Ausland importierten Infektionskrankheiten. Die Hepatitis-B-Impfung sollte der Apotheker Personen empfehlen, die entweder länger im Ausland bleiben oder dort zum Beispiel im medizinischen Dienst mit Blut oder Blutprodukten in Kontakt kommen.

Nicht empfehlenswert ist die Cholera-Impfung. Sie gehöre heute nicht mehr in die internationalen Gesundheitsbestimmungen, erklärte Merk. Der Impfstoff sei nur kurz wirksam und zudem schlecht verträglich. Der beste Schutz sei Hygiene, erklärte Merk. Dennoch verlangten einige afrikanische Länder den Impfnachweis bei Einreise. Dann sollte man sich für den nur in der Schweiz zugelassenen Lebendimpfstoff entscheiden.

Auch gegen die befürchteten Durchfallerkrankungen schützt am besten ausreichende Sauberkeit. Die Infektion wird meist durch Enterotoxin-bildende Coli-Bakterien, so genannte ETEC-Stämme, sowie Shigellen und Rotaviren ausgelöst. Das größte Problem ist unsauberes Trinkwasser, informierte die Referentin. Nicht pasteurisierte Milch, rohe Eier und Gemüse, ungeschältes Obst, offene kalte Getränke sowie nicht ausreichend durchgebratenes Fleisch gilt es zu meiden. Wenn es zu spät ist, sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Zusätzlich empfahl sie perorale Rehydratationslösungen. Antibiotika seien nur bei schweren Verläufen mit Fieber und blutigen Stühlen indiziert.

Zuletzt gab Merk noch einige Tipps, um das Thromboserisiko bei Langstreckenflügen zu senken. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei der trockenen Luft im Flieger ein Muss. Alkohol und Kaffee sollen gemieden werden. Wer regelmäßig seine Beine bewegt, eventuell Stützstrümpfe trägt und die Schuhe auszieht, ist in den engen Kabinen der Economy-Class gut gerüstet. Risikoreisende wie Schwangere, Diabetiker oder Übergewichtige können sich bei Bedarf durch die Gabe von niedermolekularem Heparin vor der Thrombose schützen. Prinzipielles Flugverbot gilt dagegen kurz nach größeren Operationen, Herzinfarkten, Schlaganfall oder frischen Thrombosen. Top

© 2001 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa