Pharmazieticker - Archiv |
17.10.2005 00:00 Uhr |
Mit einem Rotigotin-Pflaster könnte bald eine neue Therapie bei Morbus Parkinson zur Verfügung stehen. Der Dopamin-Agonist wurde speziell für die transdermale Applikation entwickelt und soll voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres erhältlich sein. In einer Studie mit 240 Patienten hat Rotigotin zu einem deutlichen Rückgang der Symptome geführt. Die Patienten erhielten täglich entweder ein Pflaster mit 4 bis 18 mg Rotigotin oder ein Placebopflaster. Nach elf Wochen Verum-Therapie waren die Symptome im Vergleich zu Placebo signifikant zurückgegangen. Mit der stärksten Dosierung sank der Wert um über fünf Punkte, mit Placebo wurde nach elf Wochen hingegen keine Verbesserung registriert. PZ
US-Alzheimer-Forscher impften Mäuse intranasal mit Beta-Amyloid, das an ein Adjuvans und das MS-Medikament Glatirameracetat gekoppelt war (J Clinical Invest 115/9, 2005, 2423). 50 Tage nach der Impfung hatten geimpfte Tiere bis zu 92 Prozent weniger Amyloidfibrillen im Hippocampus als ungeimpfte Tiere. Die Gesamt-Amyloidmenge im Gehirn war um 70 Prozent niedriger. Die Forscher vermuten, dass durch die Impfung Mikroglia-Zellen im Gehirn aktiviert werden, die die Amyloidfibrillen entfernen. Antikörper sind offenbar an der Verringerung des Alzheimer-Proteins nicht beteiligt. PZ
Das Unternehmen Pfizer hat für das Darmkrebsmittel Irinotecan (Campto®)
die Zulassungserweiterung für die First-line-Therapie bei Magenkrebs
beantragt. Der Topoisomerase-Hemmer soll dann in Kombination mit
5-Fluorouracil und Folinsäure verabreicht werden. In einer Studie mit über
330 Patienten profitieren diese von der Kombination mit Irinotecan mehr
als von der mit Cisplatin. In der Studie kam es in der Irinotecan-Gruppe
zu fünf kompletten Remissionen, in der Cisplatin-Gruppe dagegen nur zu
einer Komplett-Remission. Der Anteil der Patienten ohne Tumorprogression
nach einem halben Jahr lag bei fast 38 Prozent in der Irinotecan-Gruppe,
in der Vergleichsgruppe nur bei etwa 31 Prozent. PZ
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