Pharmazieticker - Archiv |
29.08.2005 00:00 Uhr |
Die Europäische Arzneimittelbehörde hat Adalimumab (Humira®) zur Therapie bei aktiver und progressiver Psoriasis-Arthritis sowie bei schwerer, aktiver und progressiver rheumatoider Arthritis (RA) bei Erwachsenen zugelassen, die zuvor nicht mit Methotrexat (MTX) behandelt worden sind. Die Zulassung zur Initialtherapie bei schwerer, aktiver und progressiver rheumatoider Arthritis ermöglicht, den Wirkstoff direkt nach Diagnosestellung zu verordnen. Bisher war der TNF-α-Inhibitor zur Behandlung von Erwachsenen mit mäßiger bis schwerer RA indiziert, die auf eine herkömmliche Behandlung inklusive MTX nur unzureichend angesprochen hatten. PZ
Mit Doxycyclin lassen sich Patienten mit einer lymphatischen Filariose (Elefantiasis) erfolgreich behandeln. Dies ist das Ergebnis einer doppelblinden randomisierten placebokontrollierten Studie in Tansania in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Achim Hörauf vom Uniklinikum Bonn (Lancet 365 (2005) 2116). Die Studienteilnehmer erhielten acht Wochen lang täglich 200 mg Doxycyclin oder Placebo. Nach acht bis 14 Monaten waren die Mikrofilarien fast vollständig eliminiert. Das Antibiotikum tötet vor allem das Bakterium Wolbachia, ohne das sich der Fadenwurm nicht entwickeln kann. PZ
Placebos wirken nicht nur auf psychologischer, sondern auch auf
physiologischer Ebene. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Jon-Kar
Zubieta, Universität Michigan in Ann Arbor, die im Fachmagazin »The
Journal of Neuroscience« veröffentlicht wurde. Sein Team untersuchte 14
gesunde Probanden, denen Schmerzen zugefügt wurden und die entweder ein
Schmerzmittel oder Placebo erhielten. Per Handzeichen übermittelten sie,
wie stark sie die Schmerzen spürten, während sie im
Positronen-Emissions-Tomographen (PET) lagen. Die PET-Untersuchung macht
den Hirnstoffwechsel sichtbar. Die Placebogruppe empfand weniger Schmerzen
als die Vergleichsgruppe. Die PET-Bilder der Placebogruppe zeigten, dass
im Gehirn Endorphine ausgeschüttet wurden, die als körpereigene
Schmerzhemmer wirken. dpa
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