Pharmazieticker - Archiv |
18.08.2003 00:00 Uhr |
In Untersuchungen an Ratten beeinflusst Acetylsalicylsäure (ASS) die Transkription des Wachstumsfaktors TGF-β1. Dieser überführt in atherosklerotisch veränderten Gefäßen weiche in stabile fibrotische Plaques, die ein geringeres Ruptur- und somit Infarktrisiko bergen. Zur Hemmung der Thrombozytenaggregation kommt so ein weiterer Mechanismus für die kardio- und cerebrovasculäre Prävention hinzu. Zudem soll ASS die Ausschüttung von antioxidativ wirkenden Stickstoffmonoxid steigern und so die Gefäße dilatieren, meldet Bayer. PZ
Britische Wissenschaftler haben den potenziellen Wirkmechanismus des Malariamittels Artemisinin aufgedeckt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Nature (Band 424, Seite 957 bis 961). Zwar wird der Inhaltsstoff des chinesischen Beifuß Artemisia annua seit 2000 Jahren gegen Malaria angewandt, sein Wirkmechanismus war jedoch bislang weitgehend ungeklärt. Die Arbeitsgruppe um Sanjeev Krishna vom Londoner St. George`s Hospital fand nun heraus, dass Artemisinin das Enzym pfATP6 blockiert, das essentiell für das Überleben des Malaria-Parasiten Plasmodium falciparum ist. Von dieser Entdeckung erhoffen sich die Forscher, synthetische Artemisinin-Derivate mit einer höheren Affinität zu diesem Enzym herzustellen. PZ
In deutschen Kliniken sterben nach Angaben des Forschers Jürgen Frölich
weitaus mehr Menschen durch Arzneimittel als bisher angenommen. Als Folge
unerwünschter Arzneimittelwirkungen müsse jährlich mit 58.000 Todesfällen
allein in internistischen Abteilungen gerechnet werden, sagte der Leiter
des Instituts für Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Hochschule
Hannover. In der Hälfte der Fälle handle es sich um Fehler von Ärzten, die
potenziell vermeidbar wären. Frölichs Ergebnisse basieren auf einer
norwegischen Studie aus dem Jahr 2001, die er auf Deutschland übertragen
hatte. dpa
© 2003 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de