Pharmazieticker - Archiv |
15.08.2005 00:00 Uhr |
Die europäische Arzneimittelagentur (EMEA) hält bei der Verordnung von nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) Änderungen für nicht nötig. Die Arbeitsgruppe hatte klinische und epidemiologische Studien auf die kardiovaskuläre Sicherheit der NSAR untersucht, nachdem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall bei COX-2-Inhibitoren bekannt wurden. Laut BfArM seien die Studien zur Risikobewertung bei NSAR jedoch nicht aussagekräftig genug. Ergebnisse aus neuen Langzeitstudien könnten in den nächsten Jahren eine erneute Bewertung nötig machen. Beurteilt wurden Diclofenac, Ibuprofen, Indomethacin, Ketoprofen, Meloxicam, Nabumeton, Naproxen und Nimesulid. Die EMEA betont, dass, wie bislang empfohlen, gastrointestinale Nebenwirkungen und mögliche Hautschädigungen zu berücksichtigen seien. Patienten sollten NSAR stets in der niedrigsten Dosis und nur so lange wie nötig einnehmen. PZ
Eine eintägige Behandlung mit Carboplatin schützt Männer mit der Hodenkrebsart Seminion ähnlich gut vor Rezidiven wie eine dreiwöchige Strahlentherapie und ist dabei weniger toxisch. Dies ergab eine britische Studie (366, Lancet 2005, 293). Tim Oliver und sein Team von der London School of Medicine analysierten die Daten von 1477 Patienten mit Seminion. 543 Patienten erhielten eine einmalige Behandlung mit Carboplatin und 904 Patienten bekamen Bestrahlung. Mit der Injektion des Zytostatikums erlitten nach drei Jahren 5,2 Prozent einen Rückfall, mit der Radiotherapie 4,1 Prozent was nicht signifikant ist. PZ
In der Sendung »Hauptsache gesund« zum Thema »Medikamente Wie viel ist gesund?« sind Professor Dr. Martin Schulz, ZAPP der ABDA, Berlin, und Apotheker Göran Donner, Löwen-Apotheke, Dippoldiswalde, als Studioexperte und Offizinapotheker eingeladen. Die Sendung wird am Donnerstag, dem 18. August, um 21 Uhr im MDR ausgestrahlt. Hauptsache-gesund-Apotheker Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA, Leipzig, steht den Zuschauern anschließend zum Internet-Chat zur Verfügung; Schulz wird Telefonanfragen beantworten. PZ
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