Pharmazieticker - Archiv |
01.08.2005 00:00 Uhr |
Die europäische Arzneimittelbehörde EMEA hat dem Zulassungsantrag für ein neues Aids-Medikament zugestimmt. Der Wirkstoff Tipranavir gehört zur Klasse der Protease-Hemmer (PI). Er hat jedoch eine andere chemische Struktur und soll auch gegen HIV-Stämme helfen, die gegen andere Protease-Hemmer bereits resistent sind. Tipranavir wurde in zwei Studien bei mehr als 1400 therapieerfahrenen Patienten untersucht. Die Betroffenen waren bereits mit drei Klassen antiretroviraler Medikamente behandelt worden und sprachen nicht mehr auf ihr PI-basierendes Behandlungsregime an. Das Präparat mit dem Handelsnamen Aptivus ist bereits in den USA und in Mexiko zugelassen. In Europa rechnet Hersteller Boehringer Ingelheim mit einer Markteinführung zum Jahreswechsel. Zuvor muss die EU-Kommission zunächst noch formal die Zulassung erteilen. dpa
Die Firma Sanofi-Pasteur ist in der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Vogelgrippe-Virus H5N1 weit vorangeschritten. Die medizinische Direktorin des Unternehmens, Dr. Erika Harzer, teilte mit, dass sich der Impfstoff derzeit in Frankreich und den USA in der klinischen Prüfung befindet. Es handele sich dabei um einen Modell-Impfstoff und noch nicht um eine fertige Pandemie-Vakzine, so Harzer. Erst wenn ein Pandemie-Virus auftritt, könne eine wirksame Vakzine dagegen angesetzt werden. Der entwickelte Modell-Impfstoff kann dann aber die Produktion stark beschleunigen. PZ
Das Unternehmen Merck, Darmstadt, wird aktuelle Daten zu wichtigen
laufenden sowie abgeschlossenen Studien im Internet veröffentlichen. Das
betrifft alle Studien ab dem 1. Juli 2005. Mit dieser Initiative soll es
für Ärzte einfacher werden, Studien zu finden, die für Patienten sinnvoll
sein können. Zunächst werden die Studienprotokolle bei Studienbeginn
online unter
www.clinicaltrials.gov/ct/info/about bekannt gegeben.
Studienergebnisse wird man online unter
www.clinicalstudyresults.org finden. PZ
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