Pharmazieticker - Archiv |
18.07.2005 00:00 Uhr |
Peginterferon alfa-2a (Pegasys®) ist in der EU sowohl zur Behandlung der HBeAg-positiven als auch der HBeAg-negativen chronischen Hepatitis B (CHB) zugelassen worden. Für die Therapie werden einmal wöchentlich subcutan 180 µg Peginterferon alfa-2a über 48 Wochen injiziert. In klinischen Studien mit 1500 Patienten zeigte sich, dass das pegylierte Interferon bei der HBeAg-positiven CHB doppelt so wirksam wie herkömmliches Interferon ist. Zudem sprachen nach 48 Behandlungswochen mehr Patienten auf das Interferon als auf Lamivudin an und auch eine Kombination beider Präparate erzielte keine höhere Ansprechrate als Peginterferon alfa-2a allein. PZ
Erstmalig befindet sich ein HIV-Impfstoff, der alle weltweit wichtigen Bestandteile der HIV-Subtypen A, B, C und D enthält, in Phase I/II der klinischen Prüfung. Das Team um Dr. Michael Hoelscher von der Universität München erprobt in Tansania den Impfstoff an 324 nicht-infizierten Männern und Frauen im Alter von 18 bis 50 Jahren. Er besteht zum einen aus einer DNA-Vakzine mit Genen mehrerer Bestandteile der Viren. Zum anderen wird mit einer Genfähre aus einem Adenovirus Typ 5, die ebenfalls die Gene mehrerer Bestandteile der HIV-Subtypen enthält, geboostert. Die Phase III beginnt frühestens 2007. PZ
Die Hersteller von Sildenafil (Viagra®), Tadalafil (Cialis®)
und Vardenafil (Levitra®) müssen künftig in den USA mit
Packungsaufklebern vor einer möglichen Erblindung warnen. Das ordnete die
US-Gesundheitsbehörde FDA als Vorsichtsmaßnahme an. Die FDA hatte zuvor 43
Fälle geprüft, in denen Männer, die Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil
einnahmen, Einbußen ihres Sehvermögens erlitten oder sogar erblindeten.
Die Behörde wies allerdings darauf hin, dass ihre Prüfung keinen Beweis
dafür erbracht habe, dass die Medikamente die Ursache für die Sehstörungen
waren. 38 dieser Fälle seien bei Anwendern von Viagra aufgetreten, vier
bei Cialis und einer bei Levitra. dpa
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