Pharmazieticker - Archiv |
19.05.2003 00:00 Uhr |
Der Angiotensin-II-Antagonist Losartan (Lorzaar®) erhielt in den USA die Zulassung zur „Schlaganfallprävention“ bei Hypertonikern mit linksventrikulärer Hypertrophie. Die LIFE (Losartan Intervention For Endpoint Reduction in Hypertension)-Studie mit über 9000 Patienten belegte, dass Losartan im Vergleich zum Betablocker unter anderem das Schlaganfallrisiko, um 25 Prozent senkt. Des Weiteren zeigte die Studie, dass Losartan die kardiovaskuläre Mortalität und die Gesamtmortalität signifikant senkt. Eine entsprechende Zulassung für Deutschland ist beantragt. PZ
Die bei Parkinson-Patienten verbreiteten Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung können offenbar gemildert werden. Dies berichtete kürzlich die Fachzeitschrift Nature Medicine in ihrer jüngsten Ausgabe. Das Team um den Pariser Forscher Pierre Sokoloff testete eine neue Substanz im Parkinson-Tiermodell: Mit dem D3-spezifischen partiellen Agonisten BP 897 sollen Dyskinesien, wie sie häufig bei langjähriger L-Dopa-Gabe auftreten, deutlich zurückgegangen sein. Darüber hinaus sei im Gegensatz zu D3-Rezeptor-Antagonisten die therapeutische Wirkung von L-Dopa nicht beeinträchtigt gewesen sein. PZ
Das Schwangerschaftshormon Relaxin könnte in Zukunft die Behandlung von
Tumoren vereinfachen, die sich mit nahezu undurchdringlichen Strukturen
aus Kollagen umgeben. Diese Kollagenstrukturen erschweren Medikamenten den
Zugang zum Tumor. In der Fachzeitschrift Nature Medicine berichteten
Wissenschaftler um Rakesh Jain vom Massachusetts General Hospital, dass
das Schwangerschaftshormon die Kollagenstrukturen rund um den Tumor
aufbricht und somit den Zugang für Medikamente zum Tumor erleichtern
würde. Die Arbeitsgruppe hat bereits mit Tierstudien begonnen. In früheren
Studien an Menschen mit anderem Behandlungsziel wurde bereits gezeigt,
dass die körpereigene Substanz sehr wenige Nebenwirkungen besitzt. PZ
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