Pharmazieticker - Archiv |
28.04.2003 00:00 Uhr |
Seit Mitte April wird in den USA der Neurokinin-1-Antagonist Aprepitant (Emend ™) in den Verkehr gebracht. Die FDA hat das Arzneimittel in Kombination mit anderen Antiemetika für die Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen unter Chemotherapie zugelassen. Emend™ darf sowohl für die Prophylaxe des akuten Erbrechens als auch zur Vorbeugung des verzögerten Erbrechens eingesetzt werden, das zwei bis fünf Tage nach der Applikation eines Zytostatikums auftreten kann. Aprepitant blockiert den Neurokinin-1-Rezeptor (NK-1-Rezeptor), an dem wahrscheinlich die Substanz P angreift und zur Auslösung von Übelkeit und Erbrechen beiträgt. Die europäische Zulassung ist beantragt. PZ
Für Losartan (Lorzaar®) ist die Zulassung erweitert worden. Nun gilt die diabetische Nierenerkrankung bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und einer Proteinurie ab 0,5 g/Tag als Teil einer antihypertensiven Behandlung ebenfalls als Indikation. Bisher galten für Losartan die Indikationen Hypertonie und Herzinsuffizienz. Grundlage der Zulassungserweiterung ist die RENAAL-Studie (NEJM 345, 2001, 861) über 3,4 Jahre mit 1513 Patienten. Sie erhielten zur konventionellen blutdrucksenkenden Therapie Losartan oder Placebo. In der Losartan-Gruppe war die Rate des Nierenversagens um 28 Prozent geringer als in der Placebo-Gruppe. PZ
Das Antiemetikum Granisetron (Kevatril®) ist in Deutschland nun auch als Ein-Milligramm-Lösung bei Chemo- oder Strahlentherapie-assoziierter Übelkeit und Erbrechen zugelassen. Bisher waren 3 mg Granisetron/Tag empfohlen. Studien in den 90er Jahren mit den Serotonin (5-HT3)-Rezeptorantagonisten Ondansetron und Granisetron haben ergeben, dass geringere Dosen als bisher empfohlen, eine gleichwertige Nausea-Prophylaxe ermöglichen. Auf Grund der langen Halbwertszeit von Granisetron ist oft nur einmal am Tag eine Applikation nötig. PZ
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