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Homotoxikologie schützt Diabetiker vor Folgeschäden

22.11.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Homotoxikologie schützt Diabetiker vor Folgeschäden

Elke Wolf, Baden-Baden

Effektive Forschung ist mitunter auch mit wenig materiellem Aufwand möglich. Dafür wiegt das persönliche Engagement der Beteiligten um so mehr. Der mit 20 000 DM dotierte Hans-Heinrich-Reckeweg-Preis für Homotoxikologie ging dieses Jahr an eine Hausärztin - ein Beweis, dass Impulse für die Medizin von morgen auch aus dem Praxisalltag kommen können. Die Preisträgerin Dr. Angelika-Regine Dietz, Fachärztin für Allgemeinmedizin/Naturheilverfahren und Diabetologin, konnte in einer Anwendungsbeobachtung mit 90 Typ-2-Diabetikern zeigen, dass die Anregung des Lymphflusses mit einem Homöopathikum die Gefahr einer Polyneuropathie herabsetzt.

Diabetiker plagen Geschwüre an den Füßen mit oft tiefen Infektionen bis zum Knochen. Sieben von 1000 Diabetikern müssen jährlich unter das Messer - zur Amputation. Pingelig genaue Zuckerkontrollen, sorgfältige Fußpflege, Spezialschuhe und eine medikamentöse Behandlung, zum Beispiel mit alfa-Liponsäure oder Vitamin B sind derzeit die einzigen Möglichkeiten zur Vorbeugung. Laut Dietz könnte die Lymphtherapie die therapeutischen Waffen erweitern.

Im Verlauf des Diabetes sorgen Polyneuropathie und Angiopathie für Komplikationen. Kleine Verletzungen werden aufgrund der Nervenschäden nicht wahrgenommen, weil die Schmerzempfindlichkeit nachlässt. Die defekten Blutgefäße wiederum verhindern die Heilung und fördern gar die Entzündung. Aus der kleinen Wunde wird ein großflächiger Defekt. Dietz ging das Problem mit einer neuen Idee an: Sie vermutete, dass die Komplikationen durch Störungen in den feinen Strukturen des Bindegewebes entstehen. In der Homotoxikologie bezeichnet man das Maschenwerk des Bindegewebes als Matrix und geht davon aus, dass die Matrix als eine Art netzartig im Körper verbreitetes Übermittlungssystem fungiert.

Beim schlecht eingestellten Diabetiker wird die Matrix durch die ständige Glucose-Überflutung gestört. Als Zeichen für den Funktionsverlust des Bindegewebes konnte Dietz Folgendes ausmachen: Im Frühstadium der Polyneuropathie war noch vor den Gefäßschäden ein Lymphödem nachweisbar. Dietz dokumentierte diese Beobachtung anhand von Farb-Doppler-Sonografie und Angiografie. Das Lymphödem war Anlass für ihre ausgezeichnete Arbeit. Sie gab ihren Patienten zweimal täglich 15 Tropfen Lymphomyosot, ein zur Bindegewebsregulierung entwickeltes Homöopathikum. In allen Fällen führte das zur Rückbildung des Ödems, so Dietz. Gleichzeitig registrierte die Medizinerin eine deutliche Verbesserung der Sensibilitätsstörungen.

Bei Patienten, die gleichzeitig alfa-Liponsäure-Infusionen von 600 Milligramm erhielten, war der Effekt noch deutlicher. Schmerzen und Dysästhesien waren bei 75 Prozent der Patienten nach der Therapie mit Lymphomyosot vollständig abgeklungen, die Schweißbildung der Haut war verbessert. In der Kontrollgruppe, die nur mit alfa-Liponsäure therapiert wurde, konnte Dietz nicht in allen Fällen eine Verbesserung der Sensibilität nachweisen. Das Ausmaß der Besserung war weniger signifikant als bei den Patienten, die die Kombinationstherapie erhalten hatten. Auch die Hautverhältnisse änderten sich im Vergleich zu den Vorbefunden nicht.

Die Diabetologin geht davon aus, dass alfa-Liponsäure besonders anschlägt, wenn zuvor die Endstrombahnen der Matrix durch die Lymph-Tropfen gereinigt wurden. Ihre Erklärung: Definitionsgemäß ist ein Ödem eine Gewebsacidose, das Gewebe befindet sich also in präinflammatorischem Zustand. Lymphomyosot als alkalisches Präparat hemme die Entzündung, verbessere die Drainage und die Nährstoffversorgung der Zellen, die in die Matrix eingebettet sind, wie zum Beispiel Nervenzellen. Top

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