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Bessere Diabeteskontrolle mit BOT

13.09.2004  00:00 Uhr

Bessere Diabeteskontrolle mit BOT

von Brigitte M. Gensthaler, München

Die Kombinationstherapie mit oralen Antidiabetika plus langwirksamem Insulin glargin, die so genannte basalunterstützte orale Therapie (BOT), kann den Zuckerstoffwechsel bei älteren Typ-2-Diabetikern besser kontrollieren als eine konventionelle Therapie (CT) mit Mischinsulin.

Der Einstieg in die Insulintherapie beim Typ-2-Diabetiker erfolgt häufig mit Mischinsulin. Dies empfehlen auch die Therapierichtlinien der International Diabetes Federation. In Deutschland erhalten 42 Prozent der mit Insulin behandelten Patienten mit Typ-2-Diabetes eine vorgefertigte Mischung; 80 Prozent von ihnen bekommen kein orales Medikament zusätzlich, erklärte Dr. Matthias Axel Schweitzer vom Diabetes-Bereich der Aventis Pharma Deutschland. Eine offene randomisierte Multicenterstudie, die während des Europäischen Diabeteskongresses in München vorgestellt wurde, verglich diese Therapie über 24 Wochen mit einer BOT.

364 Patienten, deren Blutzucker mit Sulfonylharnstoffen und Metformin nicht mehr ausreichend kontrolliert werden konnte (HbA1C 7,5 bis 10,5 Prozent), erhielten entweder morgens und abends ein Mischinsulin 30/70 (30 Prozent Normal-, 70 Prozent NPH-Insulin – Neutrales Protaminverzögertes Insulin Hagedorn) oder eine Kombination aus Glimepirid plus Metformin plus Insulin glargin (Lantus®) einmal täglich morgens. Um einen Nüchternblutzucker von 100 mg/dl (5,6 mmol/l) zu erreichen, konnten beide Gruppen die Insulindosis anpassen.

Dieser Zielwert wurde im Mittel nicht erreicht, berichtete Studienleiter Professor Dr. Hans Uwe Janka aus Bremen. Jedoch konnte das BOT-Regime den Stoffwechsel über 24 Stunden bei signifikant weniger Hypoglykämien besser regulieren. Dazu brauchten die Patienten deutlich weniger Hormon (28 IE Insulin glargin versus 64 IE Mischinsulin). Der HbA1C-Wert sank bei der Kombitherapie im Mittel um 1,6 Prozent (gegenüber 1,3 Prozent). Fast die Hälfte der Patienten erreichte mit der BOT einen HbA1C-Wert unter 7 Prozent ohne nächtliche Hypoglykämien (45 versus 29 Prozent). Erfreulicher Nebeneffekt: Die Patienten nahmen weniger zu. Die Compliance war nach Angaben des Diabetologen in beiden Gruppen sehr gut.

Janka empfiehlt die Kombination von Insulin glargin plus oralen Antidiabetika vor allem für ältere Typ-2-Diabetiker, die Insulin brauchen, aber eine intensivierte Therapie ablehnen oder davon überfordert wären. Jüngere Patienten solle man jedoch vom Nutzen einer intensivierten Insulintherapie überzeugen. Top

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