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Citratpuffer in Clobetasolpropionat-Creme

20.03.2000  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

DAC - NRF

Citratpuffer in Clobetasolpropionat-Creme

von Heike Fischer

Ein Arzt rezeptiert Basiscreme DAC mit Clobetasolpropionat-Verreibung 0,5 Prozent und "Citrat-Pufferlösung". Wie wird dieser Puffer hergestellt?

Häufig enthalten Rezepturen sauer oder basisch reagierende Hilfsstoffe, um einen definierten pH-Wert in der Zubereitung zu erhalten. Dies ist bei einigen Arzneistoffen empfehlenswert und sogar erforderlich, um ein Wirkungsoptimum zu erzielen oder um die Stabilität einer Rezeptur zu verbessern. Bei Clobetasolpropionat beispielsweise verlangsamt sich im schwach sauren Milieu die Esterhydrolyse.

Bereits geringe Mengen einer Säure oder Base reichen aus, um den pH-Wert in einer Zubereitung zu beeinflussen. Zur Pufferung wird zusätzlich ein Salz der Säure beziehungsweise der Base hinzugefügt. So lässt sich der pH-Wert sicherer einstellen, und er wird über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten. Der pH-Wert wird durch das Massenverhältnis der Puffersubstanzen bestimmt, er ändert sich praktisch nicht durch Verdünnung. Von Bedeutung ist dies besonders, wenn kleine Mengen einer konzentriert hergestellten Pufferlösung verwendet werden (Tabelle).

pH-Wert Citronensäure-Monohydrat [% (m/V)] Natriumcitrat-Dihydrat [% (m/V)]
2,5 6,44 0,78
3,0 5,74 1,76
3,5 4,76 3,14
4,0 4,06 4,12
4,5 3,08 5,49
5,0 1,96 7,06
5,5 0,98 8,43
6,0 0,42 9,21
6,5 0,18 9,56

In der Praxis hat sich die Kombination von Wasserfreier Citronensäure und Natriumcitrat im Massenverhältnis 1 + 1 bewährt. Eine an Puffersubstanzen insgesamt einprozentige Lösung wird unter anderem in den Glukokortikosteroid-haltigen Rezepturen NRF 11.37. und NRF 11.76. (1) verwendet. Der pH-Wert der Rezepturen liegt bei etwa 4,2. Die Pufferlösung ist nicht eigenständig im NRF monographiert, sondern jeweils bei den genannten Rezepturen beschrieben (1). Die Lösung ist mikrobiell anfällig und muss deshalb bei Bedarf frisch hergestellt werden (1).

In frei rezeptierten Vorschriften wird gelegentlich ein Puffer von pH 5,5 gefordert. Hier kann eine Citronensäure-/Natriumcitrat-Lösung entsprechend der Tabelle oder ein anderer physiologisch unbedenklicher Puffer, zum Beispiel Phosphatpuffer pH 5,5 gemäß Nachtrag 1999 zum Europäischen Arzneibuch, verwendet werden.

Literatur:

(1) N.N., Monographien: Hydrophile Betamethasonvalerat-Creme 0,05 oder 0,1 % (NRF 11.37.), Hydrophile Clobetasolpropionat-Creme 0,05 oder 0,1 % (NRF 11.76.). In: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Hrsg.), Neues Rezeptur-Formularium (NRF), Loseblattsammlung auf dem Stand der 16. Erg. 1999. Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag, Frankfurt/Main / Deutscher Apotheker-Verlag, Stuttgart.
(2) Schumacher, G. E., Buffer formulations, Am. J. Hosp. Pharm. 23 (1966) 628-629. Zitiert nach N. N.: Monographie: Citrate Salts, Sodium Citrate and Citric Acid. In: McEvoy, G. K., et al. (Hrsg.), American Hospital Formulary Service 96. American Society of Health-System Pharmacists, Bethesda 1996.

Anschrift der Verfasserin:

Heike Fischer
Neues Rezeptur-Formularium (NRF)
Pharmazeutisches Laboratorium
Carl-Mannich-Straße 20
65760 Eschborn

 

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E-Mail: redaktion@govi.de

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