Etoricoxib gegen Entzündung und Schmerz |
13.09.2004 00:00 Uhr |
Seit Mitte des Monats steht ein weiterer selektiver COX-2-Hemmer zur Verfügung. Etoricoxib ist zugelassen zur Behandlung von Patienten mit Arthrose, rheumatoider Arthritis sowie mit Schmerzen und Entzündung bei einem akuten Gichtanfall. Es wirkt schnell und anhaltend über 24 Stunden.
Seit die Isoformen 1 und 2 der Cyclooxigenase (COX) und ihre Effekte im Körper bekannt sind, entwickeln Pharmafirmen mit Hochdruck COX-2-selektive nicht-steroidale Antirheumatika, die die induzierbare COX 2 hemmen, ohne das konstitutive COX-1-Isoenzym zu beeinflussen. Diese Stoffe sind ähnlich gut wirksam wie herkömmliche NSAR, aber besser verträglich. Dies trifft auch auf den Neuling Etoricoxib zu (Arcoxia® Filmtabletten; MSD).
Dessen Wirkung trete schnell, nämlich innerhalb von einer Stunde, ein und halte lang an, betonten Experten bei der Einführungspressekonferenz in Düsseldorf. Dank der langen Halbwertszeit von 22 Stunden genüge die einmal tägliche Einnahme. Zwar beeinflusst eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme die Resorption nicht signifikant, jedoch tritt die Wirkung bei Nüchterngabe schneller ein.
Wirksamkeit und Verträglichkeit der Einmalgabe des neuen NSAR wurden in zahlreichen Studien geprüft. Bei 189 Patienten mit akuter Gichtarthritis reduzierte Etoricoxib (120 mg) Gelenkschmerzen und klinische Entzündungszeichen ebenso effektiv wie dreimal täglich 50 mg Indometacin. Laut Zulassung sollte der Neuling nur in der akuten symptomatischen Phase eingesetzt werden. In einer Dosisfindungsstudie mit 617 Patienten mit Kniegelenksarthrose war das NSAR in jeder Dosis einem Placebo überlegen. Den besten Effekt erreichten 60 mg. Tagesdosen von 30, 60 oder 90 mg Etoricoxib linderten den Gelenkschmerz ebenso gut wie dreimal täglich 50 mg Diclofenac. Außerdem konnte sich Etoricoxib (60 mg) gegen zweimal täglich 500 mg Naproxen behaupten.
Ebenfalls gegen Naproxen wurde Etoricoxib in zwei Studien bei Patienten
mit rheumatoider Arthritis geprüft. In der ersten schnitt Etoricoxib 90 mg
signifikant besser ab als Placebo oder Naproxen (500 mg zweimal täglich).
Allerdings brachen 368 von 816 Patienten die zwölfwöchige Studie vorzeitig
ab; mangelnde Wirksamkeit gaben 21 Prozent in Etoricoxib-Gruppe und 37
Prozent in Naproxen-Gruppe an. In der anderen Studie war der COX-2-Hemmer
vergleichbar mit Naproxen. Die Verträglichkeit wurde in allen Studien als
gut bewertet.
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