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SSRI helfen bei starken Zyklusbeschwerden

15.01.2001  00:00 Uhr

SSRI helfen bei starken Zyklusbeschwerden

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (SSRI) lassen sich schwere Formen des prämenstruellen Syndroms wirksam bekämpfen. Das berichteten Forscher kürzlich im Medizinjournal Lancet, die die Daten aus insgesamt 15 Studien auswerteten.

Rund 95 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden während der Lutealphase ihres Zykluses unter milden körperlichen Symptomen, die mit Beginn der Monatsblutung verschwinden. Dieses prämenstruelle Syndrom (PMS) lässt sich oft schon durch geänderte Ernährungsgewohnheiten beherrschen. Bei circa 5 Prozent der Frauen sind die Symptome jedoch schwer und schränken daher stark die Lebensqualität ein. Viele der Betroffenen müssen medikamentös behandelt werden. Noch sind die Ursachen dieser schweren Form des PMS unklar, obwohl es eine Fülle an Hypothesen gibt.

Wissenschaftler vermuten, dass nicht anormale Konzentrationen der Botenstoffe die Beschwerden auslösen, sondern die Frauen eher unterschiedlich empfindlich auf zirkulierende Hormone reagieren. Wahrscheinlich spielt der Neurotransmitter Serotonin einen wichtigen Part in der Pathogenese. Daher werden selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRI) vermehrt als Mittel der Wahl beim PMS eingesetzt. Erst kürzlich ließen britische und US-amerikanische Behörden Fluoxetin (Fluctin®) für diese Indikation zu.

Mediziner untersuchten jetzt erneut die Wirksamkeit der SSRI bei dieser Indikation. Die Autoren der im Lancet publizierten Untersuchung forderten Untersuchungsergebnisse von pharmazeutischen Firmen an und durchforsteten medizinische Datenbanken wie die Medline und Embase. Insgesamt fanden sich 29 Studien zum Gebrauch von SSRI bei PMS. Wegen methodischer Mängel schloss sie 14 Arbeiten aus. Als primäres Beurteilungskriterium eines möglichen Therapieerfolgs galt die Reduktion prämenstrueller Symptome.

Letztlich wertete das Forscherteam die Daten von 904 Frauen aus. Die SSRI linderten signifikant sowohl physische als auch Verhaltenssymptome. Keinen signifikanten Unterschied fanden die Wissenschaftler zwischen einer fortlaufenden und intermittierenden Einnahme der Wirkstoffe. Unter Verum setzten die Probanden jedoch zweieinhalbmal so häufig die Medikation auf Grund von Nebenwirkungen ab als unter Placebo.

Quelle: Dimmock, P. W. et al. Lancet 356 (2000): 1131-36. Top

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