Pharmazeutische Zeitung online

Moderne Wundauflagen sind Iodsalbe überlegen

29.11.1999  00:00 Uhr

- Pharmazie Govi-Verlag

Moderne Wundauflagen sind Iodsalbe überlegen

von Elke Wolf, Rödermark

Mit modernen, hydroaktiven Wundverbänden können verglichen mit herkömmlichen Behandlungsstrategien womöglich Fußamputationen in Folge diabetischer Grunderkrankungen eher verhindert werden. Diese erfreuliche Nachricht stellt zumindest eine multizentrische Studie in Aussicht, die momentan in vier europäischen Ländern läuft und deren Zwischenergebnisse erstmals im Herbst vorgestellt wurden.

Bei 28 der 56 ambulant betreuten Patienten wurden die diabetischen Fußulcera mit einer interaktiven Wundauflage aus Polyurethan-Schaum (Cutinova® foam) versorgt, während die Vergleichsgruppe je nach Wundheilungsstadium mit Iodsalbe und Baumwoll-Gaze oder einer wirkstofffreien Vaseline-Gaze und einer Kochsalzkompresse behandelt wurde. Iodsalbe gilt leider in einigen Ländern immer noch als der Goldstandard in der Therapie des diabetischen Fußes, obwohl verschiedene Untersuchungen die Ineffizienz dieser Art der Behandlung nahelegten, so Professor Dr. Jan Apelqvist, einer der Studienleiter. Außerdem behaupteten Skeptiker, dass gerade die feuchte Wundheilung beim diabetischen Fuß kontraindiziert sei; dabei widerlegten viele Studien dieses Vorurteil.

Nach 20 Wochen Behandlung zeigte die moderne Wundauflage gegenüber der Standardtherapie ihre Vorteile. In der Cutinova-Gruppe heilten dreimal so viele Ulcera (45 Prozent) ab als unter Standardbehandlung (15 Prozent). Die druchschnittliche Heilungszeit betrug in der Wundauflagen-Gruppe 13,2 Wochen, in der Vergleichsgruppe dagegen 15 Wochen. Auch bei der Zahl der Verbandwechsel war der moderne Wundverband der herkömmlichen Behandlung überlegen. Während in der ersten Beobachtungswoche noch 4,3 Verbandwechsel in der Cutinova-Gruppe notwendig waren - in der anderen Gruppe waren es im Schnitt 5,8 -, musste der Verband in der zehnten Studienwoche nur noch dreimal in der Cutinova-Gruppe und 4,5-mal in der Vergleichsgruppe gewechselt werden. Auch die Zahl der Drop-out-Patienten war in der Cutinova-Gruppe signifikant geringer (1 versus 5). Die Compliance lässt somit bei den herkömmlich behandelten Diabetikern zu wünschen übrig.

Cutinova® foam ist ein selbstklebender Polyurethan-Schaum, der das Sekret durch Kapillarwirkung infolge seiner Oberflächenspannung aufnimmt. Durch Adsorption wird das Sekret gebunden. Der Schaum quillt in die Wunde hinein, so dass beim Verbandwechsel ein Positivabdruck des Wundreliefs zu sehen ist. Dadurch übt er eine leichte Massage auf den Wundgrund aus, was die Heilungstendenz stimulieren soll. Top

© 1999 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa