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Kommunikation ist sehr gefragt

24.02.2003  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Pharmazeutische Betreuung

Kommunikation ist sehr gefragt

Jeder kennt die Situation: Bei Hochbetrieb in der Apotheke und Zeitmangel kann eine persönliche Kommunikation kaum aufkommen. Sie ist jedoch gerade für chronisch kranke Menschen überaus wichtig, erklärte Dr. Uwe Hoppenworth aus Osnabrück in seinem Vortrag.

Auch wenn sich beide Gesprächspartner die Zeit nehmen, fehlt dem Kranken in einer vollen Offizin häufig die nötige Diskretion. Der Ratsuchende gibt seine intimen Krankheitsprobleme nicht vor den Ohren Fremder preis.

Hoppenworth zeigte mögliche Rollen auf, in denen sich der Apothekenbesucher und der Apotheker befinden können. Gerade das Spagat des Apothekers zwischen Verkäufer und Heilberufler berge Konfliktpotenzial und erfordere vor allem im Umgang mit chronisch Kranken eine besondere Sensibilität. Kommunikation helfe dabei, die eigene Wirkung auf andere Menschen kennen zu lernen, sagte der Lehrbeauftragte der Universität Osnabrück: »Wer sich viel Rückmeldung holt, erfährt viel über sich selbst und schafft sich Raum für freies Handeln.« Auch bei unangenehmen und schwierigen Themen gelte es, nicht auszuweichen oder gar zu bagatellisieren. Jeder Mensch benötige das Gefühl, ernst genommen zu werden, und das müsse der Apotheker dem Patienten und Kunden vermitteln. Den richtigen Umgang mit chronisch Kranken muss sich ein Pharmazeut mühsam selbst beibringen.

Als Kreativität in der Kommunikation versteht der Referent, den vorgegebenen Rahmen zu verlassen und Geschehnisse wie eine Beratungssituation aus einer anderen Perspektive heraus zu sehen. Er nannte dies Ent-Selbstverständlichung, bei der auch das eigene Handeln hinterfragt wird. Viele unbewusste Einflüsse wie die familiäre Prägung und berufliche Sozialisation lassen den Apotheker in einer Weise auf den Patienten reagieren, die diesem unverständlich sein kann. Überdies baut Fachvokabular eine Barriere auf. Daher sollte viel mehr bildhaft gesprochen werden, besonders einprägsam seien auch Skizzen. Hoppenworth betonte: »Verstehen ist das Ergebnis der Beratung, nicht die Voraussetzung.«

Der Apotheker muss aber nicht nur sein eigenes Handeln beleuchten, sondern sich auch die psychische Situation des Patienten bewusst machen, ergänzte Christina Sokol, Psychologin aus Hildesheim. Menschen reagieren auf eine chronische Krankheit individuell unterschiedlich: ängstlich, depressiv, aggressiv oder auch aktiv. Vor diesem Hintergrund sollte man das Verhalten von Patienten zu verstehen versuchen, das häufig einer Hilflosigkeit entspringt oder eine Schutzreaktion darstellt. Denn Selbstbild und soziale Situation haben sich durch die Krankheit dramatisch verändert. Oft bleibt auch das Therapiegeschehen für den Patienten undurchsichtig. Tiefe Krisen entstehen, wenn die Belastung größer als die Lebensqualität wird.

Durch die Aufklärung über Krankheit und Behandlungsschritte kann der Apotheker ein Stück Sicherheit vermitteln – der Patient gewinnt Selbstvertrauen zurück. In der Pharmazeutischen Betreuung sollte daher auch seine Mitbestimmung gefördert werden. Top

© 2003 GOVI-Verlag
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