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Curcumin schützt Neurone

31.12.2001  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Curcumin schützt Neurone

von Ulrich Brunner, Eschborn

Die regelmäßige Einnahme des aus Indien stammenden Gewürzes Curcuma kann nach Meinung von kalifornischen Wissenschaftlern vielleicht vor Alzheimer schützen.

Das Team um Giselle P. Lim von der University of California in Los Angeles verfütterte verschiedene Curcumine in unterschiedlichen Dosen an Mäuse mit einer hohen Prädisposition für Alzheimer und bestimmte anschließend unter anderem die Konzentrationen des Entzündungsmediators Interleukin-1b im Gehirn der Nager. Der Interleukin-Spiegel sei sowohl nach Dosen von 160 ppm als auch 5000 ppm signifikant gesunken, heißt es in einem Artikel im Fachmagazin Journal of Neuroscience. Zudem fanden die Wissenschaftler nach dem Verfüttern des Antioxidans aus der Indischen Gelbwurz weniger der schwerlöslichen Amyloid-Plaques im Nervengewebe der Versuchstiere, allerdings nur bei niedriger Dosierung. Die Konzentrationen des Vorläuferproteins APP (Amyloid-Precursor-Protein) blieben dagegen unverändert.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die antoxidative Wirkung der Curcumine für den neuroprotektiven Effekt verantwortlich ist. Da unter anderem Entzündungsprozesse für den Ausbruch von Morbus Alzheimer verantwortlich gemacht werden, haben bereits verschiedene Forscherteams den Einsatz nicht steroidaler Antirheumatika (NSAR) bei der Demenzerkrankung getestet (siehe auch hier). Der pflanzliche Inhaltsstoff könnte eine besser verträgliche Alternative sein, postulieren Lim und ihre Kollegen.

Quelle: Lim, G. P., et al., The Curry Spice Curcumin Reduces Oxidative Damages and Amyloid Pathology in an Alzheimer Transgenic Mouse. J. Neuroscience 21 (2001) 8370-8377.

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