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DMGK favorisiert Kombi-Arzneimittel

16.12.2002  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Kopfschmerztherapie

DMGK favorisiert Kombi-Arzneimittel

 

von Brigitte M. Gensthaler, München

Mit ihren kürzlich veröffentlichten Empfehlungen zur Selbstmedikation bei Kopfschmerzen hat die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) für Wirbel in den Fachkreisen gesorgt.

Der Grund: Die Gesellschaft hatte eine Analgetika-Kombination zum Medikament erster Wahl bei Spannungskopfschmerzen gekürt und auch gleich ein Handelspräparat genannt. Dagegen gab es zahlreiche Proteste. Nach Aussagen des DMKG-Präsidenten, Professor Dr. Gunther Haag, habe man sich bei der Erstellung der Leitlinie auf „valide Studien zu Wirkstoffen und Substanzgruppen bei Kopfschmerzen“ gestützt. Die Empfehlung sei jedoch „einseitig interpretiert und für ein bestimmtes Produkt zur Werbung missbraucht“ worden, heißt es auf der Interseite der Gesellschaft (www.dmkg.de). Daher habe das Präsidium beschlossen, sie zunächst zurückzunehmen und in Kürze wieder im Netz zu veröffentlichen.

Als einziges Medikament erster Wahl zur Selbstbehandlung bei Kopfschmerzen vom Spannungstyp empfiehlt die DMKG eine Kombination aus 500 mg Acetylsalicylsäure (ASS), 500 mg Paracetamol und 130 mg Coffein. Das oft diskutierte Risiko einer Nierenschädigung und ein möglicherweise erhöhtes Missbrauchspotenzial spricht sie nicht an. Als zweite Wahl werden in einer Pressemeldung 1000 mg ASS oder 400 mg Ibuprofen aufgeführt.

Bei ihren Empfehlungen zur Behandlung akuter Migräneattacken setzt die DMGK stärker auf die Monotherapie. 1000 mg ASS, 400 mg Ibuprofen und 1000 mg Paracetamol werden ebenso als erste Wahl eingestuft wie die genannte Kombination.

Nachdrücklich weist die Gesellschaft auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Schmerzmittel hin, um das Risiko eines Medikamenten-induzierten Kopfschmerzes zu minimieren. Alle Kopfschmerz- und Migränemittel sollen nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als zehn Tage pro Monat angewendet werden. Patienten, die häufiger an Kopfschmerzen leiden, sollten zusätzlich nicht-medikamentöse Maßnahmen ergreifen. Regelmäßiger Ausdauersport, die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Methoden der Stress- und Schmerzbewältigung oder Biofeedback-Methoden könnten hilfreich sein.

Die Therapieempfehlungen des US-Headache-Konsortiums nennen die fixe Kombination von Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Coffein schon länger als Mittel der ersten Wahl bei Kopfschmerzen. Danach wird die Kombination als ähnlich effektiv wie die Monowirkstoffe ASS, Ibuprofen oder Naproxen bewertet.

© 2002 GOVI-Verlag
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