Pharmazeutische Zeitung online

Botox in Langzeitanwendung sicher

10.10.2005  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Botox in Langzeitanwendung sicher

von Christina Hohmann, Wiesbaden

Botolinumtoxin A ist auch in der Langzeitanwendung sicher und verträglich. Die Nebenwirkungen sind in der Regel gering sowie örtlich und zeitlich begrenzt, wie eine aktuelle Metaanalyse ergab.

»Botolinumtoxin A ist eine sichere Substanz, die mittlerweile etwa 20 Jahre klinisch angewandt wird«, sagte Professor Dr. Markus Naumann vom Klinikum Augsburg auf einem Satellitensymposium der Firma Allergan anlässlich des 78. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Die Alternativen zur Behandlung der Spastizität seien oft risikobehafteter. Bei einer Langzeitanwendung mit Patienten mit Blepharospasmus, die im Mittel 12 Injektionen über 3,5 Jahre erhielten, zeigten sich unter Botox® keinerlei Veränderungen des Muskelgewebes. Ein Langzeiteffekt am Muskel sei also nicht zu erwarten, so der Mediziner. Eine Metaanalyse von 36 placebokontrollierten Studien an insgesamt 2321 Patienten hatte ebenfalls ein günstiges Sicherheitsprofil ergeben. In keiner Studie waren schwere Nebenwirkungen aufgetreten. Leichtere Nebenwirkungen traten bei etwa 25 Prozent der Patienten auf, im Vergleich zu 15 Prozent in der Kontrollgruppe. Dabei waren die unerwünschten Effekte, wie Kopfschmerzen, Schwellungen an der Einstichstelle und fokale Muskelschwäche, zeitlich und örtlich begrenzt und nahmen im Verlauf der Behandlung eher zu als ab. Neutralisierende Antikörper gegen das Bakteriengift bildeten nur etwa 1 Prozent der Patienten, sowohl in der Pädiatrie als auch in der Behandlung der Erwachsenenspastik. Früher lag die Rate bei etwa 5 bis 10 Prozent, erklärte Naumann.

Das Nervengift ist mittlerweile für verschiedene Formen fokaler Dystonien und spastischen Störungen wie Lidkrampf, rotierender Torticollis spasmodicus (Schiefhals), die Spitzfußstellung nach Zerebralparese bei Kleinkindern und fokale Spastizität der Hand und des Handgelenkes erwachsener Schlaganfallpatienten zugelassen. Eine weitere Indikation ist die axilläre Hyperhidrose. Daneben wird Botolinumtoxin auch oft off label eingesetzt, zum Beispiel bei der Behandlung von urogenitalen Störungen bei Patienten mit Spastizität. So verbessert der Einsatz von Botolinumtoxin die Blasenfunktion bei Patienten mit einer Detrusorhyperaktivität signifikant, berichtete Professor Dr. Wolfgang Jost von der Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden. Bei dieser Störung, an dem ein großer Teil der älteren Bevölkerung leidet, ist die für die Blasenkontraktion verantwortliche Muskulatur hyperaktiv, was sich als imperativer Harndrang äußert.

Auch bei der Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie, also einer gestörten Koordination von Blasenschließmuskel und Detrusorkontraktion, wird Botolinumtoxin erfolgreich eingesetzt. »Für diese Indikation könnte Botox eventuell die nächste Zulassung erhalten«, sagte Jost. Top

© 2005 GOVI-Verlag
E-Mail: redaktion@govi.de

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa