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Vitamin-C-Konsum schützt vor rheumatoider Arthritis

05.07.2004  00:00 Uhr

PHARMAZIE

Vitamin-C-Konsum schützt vor rheumatoider Arthritis

 

von Wolfgang Kämmerer, Wiesbaden

Laut den Ergebnissen einer im Fachmagazin „Annals of Rheumatic Diseases“ publizierten Studie könnte die erhöhte Aufnahme von Vitamin C in Form von Früchten und Gemüse das Erkrankungsrisiko entzündlich rheumatischer Krankheiten reduzieren.

In Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen an Arthritis, einer schmerzhaften Entzündung der Gelenke. Es gibt derzeit keine Möglichkeit, die Erkrankung zu heilen. Insofern besitzen mögliche vorbeugende Maßnahmen eine große Bedeutung.

Hintergrund der publizierten Untersuchung ist, dass bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen in Plasma und Leukozyten und signifikant reduzierte Vitamin-C-Spiegel gefunden wurden. Im entzündeten Areal bilden aktivierte Makrophagen fortlaufend Radikale und schädigen das umliegende Gewebe, das unter anderem über die Aktivierung proinflammatorischer Gene mit erneuten Entzündungsreaktionen reagiert. Das Resultat ist oxidativer Stress, der zu Gewebezerstörung, chronischen Entzündungen und Schmerz führt.

Hieraus folgt der theoretische Einsatz von Vitamin C bei Arthritis und anderen entzündlich rheumatischen Erkrankungen als Radikalfänger. Tierexperimentelle Studien zeigen eine signifikant reduzierte Leukozyteninfiltration in das entzündete Gewebe und eine reduzierte Schwellung- beziehungsweise Ödembildung sowie eine erhöhte Analgesie durch Vitamin-C-Injektionen.

Zur Klärung der Frage, ob Vitamin C einen positiven Einfluss auf die Erkrankung besitzt, werteten Wissenschaftler der University of Manchester Daten von über 20.000 Probanden im Alter von 45 bis 74 Jahren aus, die im Rahmen der European Prospective Investigation of Cancer (EPIC-Norfolk) Tagebücher zu ihren Ernährungsgewohnheiten führten. Nach einer achtjährigen Beobachtungszeit wurde bei 73 Patienten eine rheumatoide Arthritis diagnostiziert. Deren Daten wurden mit den Daten von 146 Kontrollpersonen verglichen. Eine Analyse der Ernährungstagebücher ergab, dass die 73 Betroffenen besonders wenig Obst und Gemüse verzehrt hatten.

So wiesen Probanden, die viel Vitamin-C-haltige Früchte, Gemüse und Vitamin-C-haltige Nahrungsergänzungsmittel zu sich nahmen, ein deutlich reduziertes Risiko für das Auftreten entzündlich-rheumatischer Erkrankungen auf als Probanden, die weniger als 55,7 mg Vitamin C pro Tag aufnahmen. Diese hatten im Vergleich zu den Probanden, die über 94,9 mg täglich konsumierten ein über 3fach gesteigertes Arthritisrisiko (OR = 3,3).

Fazit: Personen, die wenig Vitamin C zu sich nehmen, besitzen anscheinend ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung entzündlicher rheumatischer Erkrankungen. Der Mechanismus dieses Effekts ist unklar und es bedarf weiterer ähnlicher Studien, um diese Befunde zu bestätigen.

Quelle: Pattison, D. J. et al. Vitamin C and the risk of developing inflammatory polyarthritis: prospective nested case-control study. Ann. Rheum. Dis. 63 (2004): 843 - 847

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